Komische Konversationen... (Hobby? Barfuß! 2)

Sabrina, Wednesday, 13.09.2006, 16:18 (vor 6585 Tagen) @ Descalzar

Hallo Descalzar!

Wenn ich mich meiner nackten Füße schämte, ginge ich nicht barfuß, denn ich habe ja Schuhe, bin also nicht gezwungen, barfuß zu gehen. Und wo ich mich meiner nackten Füße schämen würde, was etwa in der Kirche der Fall wäre, da trage ich Sandalen.


Also schämst Du dich doch. Was hindert Dich daran, barfuß in die Kirche zu gehen ?

Dasselbe, was mich hindert, in der Kirche einen Minirock zu tragen. Ich habe das Barfußlaufen erst ab dem Jahre 2004 für mich entdeckt und meine Grenzen allmählich immer mehr erweitert, bis ich soweit gekommen bin, daß ich heute die meiste Zeit barfuß unterwegs bin. Da ich von Beruf Schneiderin bin und zu Hause arbeite, macht es mir auch nichts aus, die Kunden so zu empfangen, und denen macht es ebenfalls nichts aus. Hierzu muß ich allerdings sagen, daß ich daheim schon immer barfuß gegangen bin und sich aus Sicht der Kundschaft insoweit nichts verändert hat (nurdaß sie mich jetzt auch draußen barfuß gehen sehen). Einige haben diesbezüglich Fragen gestellt, aber "abgesprungen" ist deswegen niemand.
In der Kirche ist das anders. Dort ist es nicht üblich, barfuß zu gehen, und die meisten Kirchenbesucher sind nun mal leider sehr bürgerlich. Ich habe noch niemanden in der Kirche barfuß gesehen. Da ich als Lektorin arbeite, an bestimmten Sonntagen also die Lesung vortrae, würde ich sofort auffallen, wenn ich barfuß zum Ambo (eine Art Lesepult in katholischen Kirchen) ginge, und die Aufmerksamkeit der Leute wäre auf meine Füße statt auf den Text der Lesung gerichtet. Ich weiß auch nicht, wie der Pfarrer reagieren würde. Wahrscheinlich wäre er nicht sehr begeistert, und ich bin meinerseits keineswegs versessen darauf, das herauszufinden. Ich trage auf der Straße ab und zu auch gerne mal einen Minirock, aber in der Kirche halte ich meine Beine und Schultern stets bedeckt (also langer Rock und hochgeschlossen). Mein Mann, der nächste Woche wahrscheinlich aus dem Krankenhaus entlassen wird, trägt in der Kirche übrigens auch keine kurzen Hosen (auf der Straße dagegen sehr wohl). Es gibt nun mal gewisse, wenn auch sehr wenige Gelegenheiten, zu denen Barfüßigkeit nicht angebracht ist. Die Alternative bestünde darin, nicht zr krche zu gehen, aber der Besuch des Gottesdienstes ist mir eben ein wichtiges Bedürfnis. Oder gehst Du wirklich immer und überall barfuß? Immerhin habe ich einen Beitrag gelesen, in welchem Du "gestanden" hast,bei irgendeiner Gelegenheit Schuhe getragen zu haben. Ich weiß auch nicht, ob Du zu den "Glückliche" gehörst, die bei der Arbeit barfuß sein können.

Gegenangriff - verteidigen - wie da Sympathie oder gegenseitiges Verständnis aufkommen soll, das weiß ich nicht. Außerdem ist mir meine Zeit zu schade, um ich mit wildremden Menschen rumzustreiten. Ich halte mich lieber an Leute, mit denen ich befreundet bin oder die zumindest freundlich mit mir umgehen. Dumme Kommentare sind ja zum Glück erfahrungsgemäß eher selten, und wenn jemand aus ehrlichem Interesse fragt, dann bekommt er auch eine freundliche Auskunft!


Ich kläre gern fremde Menschen auf. Die negativen Kommentare sind ja nicht grundsätzlich böse gemeint und mit Gegenangriff setze ich ja nicht feindseligkeit gleich. Vielleicht hätte ich das Wort "Gegenangriff" in Anführungszeichen setzen sollen ;-)

Es hat halt so geklungen. Aber wenn Dein "Gegenangriff" nicht feindselig gemeint ist, dann ist es ja gut.

Gruß,
Sabrina


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