Aus der Sicht eines Nichtbarfüsslers (Hobby? Barfuß! 2)

Peter(Ehemann), Wednesday, 16.08.2006, 17:38 (vor 6613 Tagen)

Hallo ihr. Mit Interesse verfolge ich seit längerem eure Meinungen und Erzählungen hier im Forum.
Nun habe ich mich mal dazu durchgerungen ebenfalls etwas zu diesem Thema zu schreiben. Und zwar mal aus der Sicht eines Nichtbarfüßläufers (Gut vielleicht mal abgesehen von kurzen Strecken im Sommerurlaub). Dennoch denke ich mir, dass ich zu diesem Thema einiges beitragen kann, da ich eng durch meine Frau damit verbunden bin. Sie kann wohl mit Fug und Recht als Ganzjahresbarfüßlerin (ich schätze denn Anteil auf weit über 80 %) bezeichnet werden. Einzig wenn die Witterungsverhältnisse (strenger Frost) oder der Anlass es nicht zulassen trägt sie noch Schuhe. Angefangen hat es wohl damals vor 8 Jahren mit unserer Hochzeit. Sie hatte sich ein besonders Hochzeitskleid gekauft. Laut dem Designer sollte es ohne Schuhe getragen werden. Zuerst war es ein komisches Gefühl meinte sie, doch später schwärmte sie davon, noch nie einen Abend derart durchfeiert zuhaben (mit viel Tanz und vielem Stehen) ohne nachher schmerzende Füße und Beine gehabt zu haben. Danach hat sie öfters ihre Schuhe bei Feiern und anderen Gelegenheit ausgezogen. Und so hat sich ihre Entwicklung zur konsequenten Barfüßlerin langsam gemacht. Zuerst hielt ich es nur für einen vorübergehenden Splin und habe mich nicht weiter darum gekümmert. Selbst als sie die ersten Sparziergänge mit mir ohne Schuhe gemacht hat, habe ich mir nicht viel dabei gedacht, habe es eher belächelt. Habe da noch gedacht, sobald ihr ein Steinchen unter die Füße kommt ist es wohl vorbei damit. Gut Steinchen kamen und dementsprechend auch einige Aufstöhner oder mal plötzliche Griffe nach meinem Arm um Halt zu suchen, doch sie blieb ihrem wohl neuem Ziel treu. Ehrlich gesagt kann ich es bis heute nicht verstehen (selbst das Studium zahlreicher Beträge hilft mir dabei nicht, oder das Buch von Fleischer "Barfuss Szene"). Statt dessen kam bei mir irgendwann eher eine Abneigung gegen ihr neue Angewohnheit auf. Mir war es unangenehm von viele (damals hatte ich noch das Gefühl von allen) beobachtet zu werden, zum Teil sogar angesprochen bzw. angemacht zu werden. Und dann waren da noch die diejenigen welche eine Art Erotik darin sehen eine barfüssige Frau zu beobachten, ihr zu folgen. All dies störte mich. Und so versuchte ich sie durch ständige Diskussionen (manchmal schon fast Streitigkeiten) bzw. durch verlegen von gemeinsamen Spaziergängen auf Routen mit unwegsamen Gelände (Schotterige Baugebietsstrassen oder unbefestigte Kiesbürgersteige Rollsplitt usw. (p. s. hierfür schäme ich mich Heute schon einwenig)) davon abzubringen Barfuss zu laufen. Bis mir irgendwann die Erleuchtung kam, dass es hier um meine Frau geht, die Frau die ich liebe und ich sie unterstützen, und nicht bei ihr anscheinend wichtigen Sachen sabotieren sollte. Und das ich und mein mangelndes Selbstbewusstsein wohl mal eine Aufmöbelung bräuchten. Seit dem stelle ich mich diesem Thema aufgeschlossen neutral (habe es selbst mal probiert, doch nicht das scheinbar "besondere" entdeckt). Ich bin zwar ein Nichtbarfüßler geblieben, doch stehe ich nun zu der Vorliebe meiner Frau und unterstütze und schütze sie dabei. Dennoch gibt es einiges beim Barfusslaufen, was ich nachteilig empfinde. Und ich denke das sollte ruhig auch mal erwähnt werden. So finde ich, dass durch das Barfusslaufen mehr Schmutz ins Haus getragen wird. Ich ziehe die Schuhe vor der Tür aus, schlage sie aus und stelle sie in den Schrank. Gut sie putzt ihre Füße an der Fußmatte ab, doch dann geht sie ins Bad um sich die Sohlen richtig zu waschen und trägt damit doch Schmutz ins Haus (besonders wenn es feucht war). Und eben auch die Zeit, nach jeder Heimkehr erst die Fußreinigung. Zwar hygienisch vielleicht gut doch zeitraubend und auch manchmal nervig. Ebenso der Besuch bei Freunden und Bekannten. Ich Schuhe aus und mit relativ sauberen Socken, sie mit schwarzen Sohlen. Also wieder die zeitraubende Fußwaschung (klingt ironisch ist aber so). Gut inzwischen kenn die Freunde das, aber dennoch. Und zuletzt die Verletzungsgefahr. Komme mir schon manchmal vor wie eine Reiseapotheke. (Nein das ist übertrieben) Aber es stimmt schon, eine Pinzette sowie Desinfektionsmittel und Pflaster habe ich irgendwie immer in der Tasche (aus Sicherheit obwohl mit der Zeit der Einsatz immer weniger wurde). Dennoch habe ich einige Dornen, Splitter und ähnliches aus ihr aus den Sohlen geholt. Dabei konnte ich über die Zeit beobachten, wie sich die Sohle verändert. Wie die Haut eher lederig wurde und dafür die etwas rissigere Hornhaut verschwand (gut ist eher als positiver Punkt zu zahlen).
Aber nun mal langsam zum Ende. Ich glaube wie bei so vielem, liegt das Beste in der goldenen Mitte. Man sollte das Barfusslaufen nicht verteufeln aber auch nicht (was hier manchmal schon den Anschein hat ) verherrlichen. Jeder sollte sein Leben leben und das Handel bzw. die Vorlieben anderer Respektieren und sie nicht abwerten. So kann sich jeder frei entfalten und möglichst ungestört leben.
Aber letztlich gibt es eine Sache an dem Thema, welche mich auch heute noch stört. Und das ist der scheinbar erotisch, fetische Part beim Barfusslaufen. Auch heute empfinde ich es als extrem störend und belästigend, wenn ich bemerke das jemand meiner Frau, wegen ihrer Barfüssigkeit, beobachtend folgt oder gar versucht Bilder aufzunehmen. Insoweit störe ich mich zum Teil auch an den vielen Bildergalerien hinsichtlich dieses Themas im Netz (weil mir doch ein Grossteil nach heimlichen Fotografien aussieht ).

Also falls noch jemand bis hier gelesen hat, will ich mich verabschieden und wünsche euch noch alles Gute.
Wenn jemand seine Meinung zu meinem Betrag kundgeben möchte, so werde ich sie gerne beim verfolgen der weiteren Forumsbeträge lesen.

Gruß
Peter


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