Schwierig, im LDK, sind wohl Untermenschen? (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd (Wiesbaden), Stammposter, Thursday, 20.07.2006, 09:32 (vor 6706 Tagen) @ Gerd

Hi Gerd,

mit "Untermenschen" (wie kommst du auf diesem Begriff??) hat das nichts zu tun, lies mal genau meinen Text. Aus dem geht eigentlich hervor, welche Probleme ich speziell im Mittelhessischen jahrelang kennen gelernt habe.
In Gießen hatte ich übrigens meine beste Barfußzeit während des Studiums, was daran liegt, dass Gießen zu einem Drittel aus Studenten besteht. Die Stadt ist verträumt, provinziell und zugleich dynamisch. Die anderen im LDK gelegenen im Text erwähnten Ortschaften sind lediglich provinziell.

Mit den Jugendbanden in Großstädten gebe ich dir Recht. Auch dazu hatte ich geschrieben, dass ein paar Halbstarke Glasflaschen vor meinen nackten Füßen zertrümmerten und mir auf die Füße spuckten. Tatsache ist, dass dir das in Herborn oder Dillenburg, von mir aus auch Wetzlar, genauso gut passieren kann. Übrigens gilt die Gegend um den Dillenburger Bahnhof seit geraumer Zeit als Brennpunkt, da Drogenumschlagsplatz. Bei den dunklen Gestalten, die dort abhängen, fahre ich höchstens mit dem Auto durch.

Nach 5 Jahren in Gießen, Herborn, Dillenburg kommt mir nun mal *unterm Strich* der Unterschied zwischen Stadt und Land - in dem Fall z.B. Frankfurt - extrem gewaltig vor, deshalb meine vielleicht gewagte Feststellung über das Ländle.

Schöne Grüße
Bernd

Hallo,
es dürfte etwas schwierig sein, gerade im Lahn-Dill-Kreis jemandem einen intelligent-spritzigen Spruch zu erwidern. Die Leut' würden's schlicht und ergreifend nicht verstehen. Auf dem platten Land ticken die Uhren eben anders ("annerschter"), und als Barfüßer bist du dort der Assi schlechthin. Da hilft es auch nichts, das "R" besonders schön amerikanisch zu rollen, du bleibst für sie der Troll ohne Schuhe.
Die Einstellung der Leute dort ist wohl darauf zurückzuführen, dass sie recht abgeschirmt leben in ihrem mittelhessischen Bergland, in Orten wie Dillenburg, Herborn, Biedenkopf, Eschenburg, Wetzlar etc., kaum mit neuen Einflüssen konfrontiert werden und demzufolge im Oberstübchen wenig Verständnis für dynamische Prozesse entwickeln - mit anderen Worten: der Schlag Menschen ist eher starr als flexibel.

Woher weißt du das so genau? Ich bin im Sommer öfters barfuß unterwegs, in ländlichen wie in städtischen Gebieten. In den Großstädten stört mich eher das Imponiergehabe der Jugendgruppen, oder soll ich eher schreiben Jugendbanden, die glauben, an anders gekleideten Personen ihre Frechheiten los zu werden. Ich bin jedenfalls auch schon nach Mittelhessen (Wetzlar, Gießen) vorgedrungen, ohne die von dir unterstellten Defizite im Oberstübchen der Eingeborenen zu bemerken.
Wir sollten keine Vorurteile dulden, weder gegenüber Barfüßern noch gegenüber Schuhträgern.
Liebe Grüße
Gerd


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