Hallo Ulrich,

auch zu diesem Beitrag kann ich ein paar Gedanken nicht zurückhalten, etwa hier:

"Wir fuhren zunächst zum Siegburger Bahnhof, wo ich gerne die unterirdische Endstation der Stadtbahnlinie 66 fotografieren wollte. Wunderbar glatter Steinboden ließ keinen Zweifel an der Barfußfreundlichkeit Siegburger U-Bahnbauer aufkommen."

Das kann ich nur bestätigen!

"Ein Blick auf die in Fachkreisen berühmte Obus-Drehscheibe in Burg warfen wir aus dem fahrenden Auto, die ebenso berühmte Müngstener Brücke sahen wir dagegen nicht, weil wegen einer Veranstaltung dort alles abgesperrt war."

Pfingsten 1987 sah ich dagegen die Müngstener Brücke zur Genüge, da ich dort im Schlafsack übernachtete, nach ziemlich anstrengender Fahrradfahrt an einem Tag von Oldenburg über Witten und Wuppertal. Damals leider nicht barfuß. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich im Schlafsack die Socken ausgezogen oder anbehalten habe. Kotz!

Und zu Düsseldorf:
"Unser nächstes Ziel war dann Düsseldorf, wo Leo einst eine Zeit lang wohnte und wo er mir allerhand zeigen konnte. Nachdem wir am Rande der Altstadt mein Auto abstellten, sahen wir uns zunächst einen Teil der Königsallee an, bevor wir uns am Jan-Wellem-Platz nach Spuren alter Straßenbahnpracht umsahen. Wir aßen dann noch ein leckeres Brötchen mit gebratenem Fleisch (den korrektren Namen habe ich leider vergessen), kamen am Rathaus vorbei und erreichten das Rheinufer. Dann zeigte er mir noch ein uriges Lokal mit wunderbaren Sprüchen auf Keramikfliesen an den Wänden, bevor wir wieder zum Auto zurückkehrten und Siegburg ansteuerten. Düsseldorf, das ich bisher nur einmal im dunkeln sah, hat mir gut gefallen. Es gibt zwar wesentlich interessantere Städte, aber Düsseldorf ist auch nicht schlecht und durchaus barfußfreundlich. Ich verstehe nur nicht, warum Düsseldorfer für Fußgänger an den Ampeln eine Gelbphase brauchen. Gibt es das auch andernorts?"

Das mit den Ampeln ist mir nicht aufgefallen, als ich in Düsseldorf war (mehrmals: mit dem Fahrrad, mit dem Zug, zuletzt und bisher nur einmal barfuß, nämlich beim Barfußtreffen mit Markus U. und Lothar. Besonders viel bemerkenswerte alte Bausubstanz besitzt Düsseldorf nicht (kein riesiger Dom im Gegensatz zu Köln). Dafür gibt es in Düsseldorf aber weniger Penner und Frauen mit aufgedunsenen Gesichtern als in Köln. Beide Städte (und deren Straßenbahnen) sind von der Beschaffenheit barfußfreundlich. Allerdings habe ich in Düsseldorf schon Ärger mit Rheinbahnbediensteten, "normalen" Polizisten und "selbstverständlich" mit den Idioten der völlig überflüssigen Bundespolizei wegen meiner Barfüßigkeit oder sonstiger Kleidung bekommen. In Köln hatte ich solchen Ärger nicht. Es liegt mir aber fern, die Düsseldorfer Uniformträger als intolerantere Barfußgegner zu diskreditieren als die entsprechenden Kollegen in Köln.

Schöne Grüße

Michael aus Zofingen