Barfuß bei Lidl - Am Innsbrucker Platz verboten (jedenfalls 2004) (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 28.06.2006, 08:51 (vor 6728 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Ulrich:
...., weil ich selbst einmal bei Lidl wegen meiner Barfüßigkeit von einem Wachmann am Einkaufen gehindert worden bin.

Michael:
Bei Lidl habe ich noch nie eingekauft, liegt halt nicht in der Nähe. Alle Läden dieser Art, die ich barfuß betrat, hatten keinen Türsteher. Angesprochen wurde ich lediglich von einer Verkäuferin bei Denner in Zofingen. Sie fand es gar nicht gut, wegen allfälliger Scherben. In einer anderen Denner-Filiale gab es kein Bemerkungen.

Ulrich:
Die Filiale am Innsbrucker Platz, in der das geschehen ist, habe ich auch seit dem nie wieder betreten.

Michael:
Wenn man nicht auf Konfrontation aus ist, dann ist das sicher der einfachste Weg. Wenn man aber primär Lidl dafür bestrafen will, dann nützt es natürlich nichts, wenn man in anderen Lidl-Filialen einkauft. Soweit ich weiß, bekommt ein Türsteher kein Kopfgeld dafür, wenn er einen Menschen, der barfuß oder in kurzen Hosen einkaufen will, aus dem Laden befördert. Was in meinem Fall Denner anbelangt. Es gibt Dinge, die ich dort kaufe, weil sie dort billiger sind als in Läden in der Umgebung. Weil ich einmal wegen barfuß angesprochen wurde, wäre es mir zu viel, Denner zu boykottieren und anderswo mehr auszugeben. Ich würde aber nicht extra Schuhe anziehen. Da ich meistens meine Einkäufe in der Mittagspause erledige (und dann in Dienstkleidung bin), andererseits die "nicht übermäßig barfußfreundliche" Denner-Filiale in der Nähe meines Arbeitsplatzes liegt, werde ich weiter dort einkaufen, wenn ich gerade Schuhe anhabe. Wenn ich aber extra zum Einkaufen fahre und barfuß bin, fahre ich in die andere Denner-Filiale.

Ulrich:
Nur am Innsbrucker Platz gab es vermutlich wegen des späten Ladenschlusses um 21:00 diesen Wachmann, der mir damals den Zutritt verwehrte, vermutlich um sich nicht zu langweilen.

Michael:
Vermutlich war Langeweile, Frustration oder Wichtigtuerei der Hauptgrund für das schändliche Verhalten des Türstehers und nicht Deine Barfüßigkeit. Vermutlich hätte er auch so reagiert, wenn ein Mann (keine Frau) in Flipflops den Laden betreten hätte. Oder in kurzen Hosen.

Auch mein Vater wurde mal vor Karstadt in Elmshorn von einem Türsteher genötigt, den Platz VOR dem Geschäft zu verlassen,. Meine Mutter war drinnen beim Einkaufen, mein Vater wartete draußen vor der Tür. Eine (hysterische?) Verkäuferin fühlte sich von ihm beobachtet.

Dabei trug mein Vater eine saubere LANGE Hose, eine saubere Jacke, blitzblank geputzte Halbschuhe und Socken, allerdings keine Krawatte und keine Mütze. Er war Mitte siebzig, sieht nicht aus wie ein Nichtdeutscher, hat keinen grimmigen Gesichtsausdruck. Trotzdem schritt der Türsteher ein und überschritt auch noch seine Kompetenzen. Ein privater Wachmann ist nicht befugt, einen Menschen von öffentlichem Raum fortzuweisen. Das dürfen höchstens "richtige" Polizisten, wenn ein begründeter Verdacht besteht, daß von der Person eine Gefahr ausgeht. Und die ging von meinem Vater nicht aus. Und wäre auch nicht ausgegangen, wenn er barfuß gewesen wäre.

Mein Vater beugte sich dem Unrecht und ging ein paar Häuser weiter, wo er wartete, bis meine Mutter den Laden verließ. Der Türsteher unterließ es, meinen Vater bei der Polizei zu verpfeifen, beobachtete aber meinen Vater immer weiter. Bei mir hätte der Wachmann sicher die Polizei benachrichtigt, wenn ich barfuß und in kurzen Hosen mich in einem Abstand von weniger als 100 Metern vor Karstadt aufgehalten hätte.

Viele Grüße

Michael aus Zofingen


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