Hallo Tiziana,

Nackte Füße sind auf der Opernbühne auch keine Seltenheit:
Als Beispiel kann man erwähnen Adinas barfüßigen Spaziergang am Flußufer in Donizettis "L'Elisir d'Amore" (Liebestrank), Wagners Parsifal während der Erlösung oder die Trollen in Griegs' Peer Gynt, die, anders als hier, tatsächlich barfuß auftreten und nicht off-topic sind ))))

Es gibt viele Rollen, die besonders überzeugend wirken, wenn sie barfuß dargestellt werden. Etwa Undine (bei Dvorak auf tschechisch Rusalka) oder die Gänsemagd in den Königskindern von Humperdinck, für die das auch ausdrücklich in der Regieanweisung steht. Bei Parsifal ist es im Ermessen des Regisseurs, ihn mit der Rüstung auch die Schuhe ablegen zu lassen. Das drückt die Wende im Leben eines Menschen aus, der sich jahrelang mit Waffen durch die Welt kämpfen musste und nun endlich seine sensible Natur entdeckt, die Blumen auf der Weise mit sanftem Tritt schont und den Gralsrittern die Erlösung bringt.

Auf der Bühne drücken die nackten Füße eigentlich auch nichts anderes aus als im wirklichen Leben: Natürlichkeit, Einfühlung, manchmal auch Verletzlichkeit -- aber sie lassen die Gestalten vor allem in unsere menschliche Nähe rücken!

Natürlich empfehle ich die CD wegen der tollen Baßstimme dieses Sängers weiter und nicht wegen dessen Barfußbildes, aber die Wahl des Bildes finde ich auch sehr gelungen.

Wer ist das? Jetzt bin ich doch neugierig!

Liebe barfüßige Grüße von Lorenz