selten so gelacht (Hobby? Barfuß! 2)

Eugen, Stammposter, Friday, 17.03.2006, 00:17 (vor 6832 Tagen) @ Axel G.

In der Linzer Zeitung zu lesen:

Eine Frau, die sich nächtens in der Kirche einsperren lässt und dann nackt tanzt - die OÖN berichteten gestern darüber; ein Mann, der sich nach dem Gottesdienst vor einem Kirchenportal entblößt; ein anderer besucht im Winter monatelang barfuß den Gottesdienst. Das sind nur einige jener Fälle, die in Österreichs Kirchen immer wieder vorkommen. Es handelt sich dabei um Menschen mit religiösen Wahnvorstellungen.

Barfusslaufen als religiöse "Wahnvorstellung"? -- köstlich -- aber was ist eigentlich eine "religiöse Wahnvorstellung"? Sind etwa alle Religionen Wahnvorstellungen? Wenn eine Frau nachts in einer Kirche barfuss-nackt tanzt (sollte man lieber im Wald in Mutter Natur machen), dann ist das ihr persönlicher Ausdruck religiöser Spiritualität und KEINE Wahnvorstellung. Ob der Mensch einen "freien" Willen hat, ist sowieso mehr als fraglich. Wir tuen nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tuen (würde Schopenhauer sagen).

Herrlich auch der Satz: Dr. Schöny: "Die Menschen wollen sich so zeigen, wie Gott sie schuf." Auch seien Menschen mit einer religiösen Wahnvorstellung in der Regel nicht aggressiv und für andere ungefährlich, da sie meist der Stimme Gottes folgen, sagt Schöny: "Der liebe Gott schafft selten was Schlimmes an."

Selten so etwas Naives gelesen. Nun ja, auch der "schaffende" Gott ist nicht vollkommen -- macht ihn irgendwie menschlich sympatisch.

Der Gipfelpunkt der textlichen Komödie: Böse enden könnten diese Wahnvorstellungen nur für die Betroffenen selber: "Stellen Sie sich vor, jemand glaubt, dass er über Wasser gehen kann und probiert es aus . . ."

Für unser Forum müßte dieser Satz viel besser heißen: Stellen Sie sich vor, jemand glaubt, dass er barfuss über die Erde gehen kann und probiert es dann wirklich aus . . ."

Also wann begreifen die Leute endlich, dass man nicht sagen kann:
Ich lebe! , sondern vorsichtiger nur sagen kann: ICH WERDE GELEBT.

Grüsse Eugen

(PS.: Denn das Leben könnte nur ein Traum in einem Traum sein)


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