Hallo zusammen,

ich gehöre hier ja mehr zu den Feld-Wald und Wiesen Barfußläufern. Das sind für mich die richtigen spirituellen Orte des Fühlens. Der letzte Sonntag (6.11.2005) war hier im Rheinland (Bonn) natürlich wieder ein highlight. Temperaturen um die 16 Grad -- kaum Wind -- blauer Himmel und Sonnenschein. Um 14 Uhr brach ich zu meinem -- eigentlich nur im Sommer üblichen -- Triatlon (Fahrradfahren, Barfußlaufen, Schwimmen) auf. Und das Ganze im NOVEMBER!

In der Rheinaue stieg ich an schönen Stellen vom Fahrrad ab und lief über herrlich feuchtes Gras. Im Siebengebirge waren selbst die Schotterwege von Herbstblättern bedeckt, so daß auch hier zeitweises Fahrradschieben möglich war. Das Auge sieht jetzt Farben überall. Aber nur das Herz spürt ihren Sinn. Am Steinbruchsee angekommen, lief ich am matschigen Ufer entlang und suchte nach letzen sommerlichen Lebenszeichen. Doch still und starr ruhte schon der See.

Plötzlich und unerwartet kam mir ein junges Paar entgegen. Wir tauschten lachende Blicke aus, denn ich stand mit leicht hochgekrempelten Jeanshosen im Wasser, während sie mit ihren teuren Wanderschuhen versuchten, nicht ins Wasser abzurutschen. Das Leben kann mit weniger doch mehr sein. Nachdem sie fort waren, nutze ich schnell die Gelegenheit: Alle Klamotten in die Hecke und für drei Minuten rein ins "heilige" klare Wasser (8 Grad Temperatur). Die Haut zog sich gegen die Kälte wie ein Panzer zusammen. Was für ein herrliches Gefühl. Die Sonne glitzerte durch die schon spärlich beblätterten Bäume auf das Wasser.

Auf dem Rückweg lief ich nochmals über feuchtes Gras und am Ufer des Rheins kurz über den kieseligen Strand. Alles in Allem ein herrliches Naturerlebnis und eine perfekte Kneipp-Wasserkur. Zu Hause dampften nicht nur die Füße vor Wärme.

Beste herbstliche Grüße

Eugen