Hallo John,

Barfuß nehme ich mit meinen nackten Füßen den Boden wahr, seine Struktur, seine Temperatur. Es ist nichts zwischen dem Boden und mir. Das Laufen und Spüren beeinflußt meine Befindlichkeit.

(schnipp)

Es ist ja nicht so, daß ich nur die Schuhe auszihe, um mir und anderen meine Freiheit zu demonstrieren. Ich nehme völlig anders wahr.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Das Bedürfnis, den Untergrund zu spüren, ist bei mir so stark geprägt, dass ich nun auch im Winter immer öfter barfuß laufe, denn meine Füße werden immer (neu)gieriger, neue Untergründe anzutasten, darunter auch Schnee oder Glatteis (letzteres vor allem nach meinem Unfall).

Nackt nehme ich die Welt mit dem Körper dar. Es ist nichts zwischen der Welt und mir. Es ergibt sich ein Zusammenspiel der Sinne, ja, es wird mir eigentlich ein neuer Sinn eröffnet.

(schnipp)

Und ich verzichte nicht auf meine Kleidung, um anderen oder mir etwas zu demosntrieren, sondern ich nehme völlig anders wahr.

Diese Bedürfnis habe ich dagegen nicht, aber ich kann durchaus verstehen, dass andere es haben können. Meine Schuhe tragenden Freunde und Bekannten können schliesslich auch mein "Barfuß-Bedürfnis" verstehen und setzen mir deshalb immer weniger Grenzen. Bei den meisten darf ich z.B. auch bei Parties, Familienfesten u.ä. barfuß erscheinen.

Ich will hier keineswegs missionieren oder Leuten für den Naturismus ein Ohr abkauen.

Das war klar.

Ich möchte niemand nerven (es gelingt nicht immer).

Ich fühlte mich bisher von Dir noch nie genervt.

Grüße aus Italien.
Tiziana