Vorlesungen und Uni - Nachtrag zu barfuß und arm (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Atti!
Bis jetzt habe ich noch keine richtig abwertenden Kommentare gehört. Wenn auch einige bisschen schadenfroh 'Bauernbub' hinterherrufen. Die kommen meistens vom Land und sind froh das sie studieren dürfen. Bei denen ist barfuss laufen noch ein Zeichen von Armut und sozialem Abstieg.
Kann ich mir nicht vorstellen. Nirgendwo in Deutschland ist barfuß heutzutage ein Zeichen von Armut. Ich denke, diese Kommentatoren halten Deine Barfüßigkeit an der Uni für eine übertriebene Identifikation mit dem Landleben. Sie selbst wollen sich vielleicht von ihrer ländlichen Herkunft eher distanzieren, und da stößt es ihnen auf, wenn sich jemand so vorsätzlich mit dem Landleben identifiziert.
Hierzu noch ein kleiner Nachtrag: Ich bin beruflich öfters in Ländern der Dritten Welt unterwegs. Wenn Sicherheit oder Protokoll es erfordern, trage ich Schuhe. Ansonsten bin ich barfuß. Ein barfüßiger Weißer verwirrt die Menschen, denn Weiße sind reich und Barfüßer sind arm. Bettler sprechen mich viel seltener an, wenn ich barfuß bin. Und natürlich bekomme ich viel mehr Kommentare als daheim. Am extremsten war es bisher in Nairobi (heißes Pflaster, wollte dort nicht Urlaub machen). Nach beiden Richtungen. Einer war ganz aggressiv und warf mir vor, ich würde diejenigen Afrikaner verhöhnen, die sich keine Schuhe leisten können. Ein anderer war ganz begeistert und lobte mich dafür, dass ich mit denjenigen Afrikanern Solidarität übe, die sich keine Schuhe leisten können. Was die alles in meine Barfüßigkeit hineininterpretieren. Ich habe keinen Hintergedanken beim Barfußlaufen. Es ist einfach nur pure Lebensfreude.
In diesem Sinne
Pedro