Tag der Deutschen Einheit in Potsdam (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 04.10.2005, 07:42 (vor 6931 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

ich kenne noch den 17. Juni als "Tag der deutschen Einheit", was für mich eigentlich nur ein schul- bzw. universitätsfreier Tag war. Seit 1989 aber gibt es für mich diesen Tag nicht mehr, das ist halt der Nachteil, wenn man in der Schweiz lebt. Sowohl der 17.6., als auch der 3.10. sind in der Schweiz ganz normale Arbeitstage (und waren es immer).

"Der Platz wurde auf das historische Niveau tiefer gelegt, jetzt war hier alles neu und die Rasenflächen mit sauberem neuem Rollrasen versehen. Ein Genuss!"

Bleibt der Rasen ewig erhalten oder wird er nach Gebrauch wieder zusammengerollt?

"Zahlreiche Stände und Vergnügungseinrichtungen ansehend ging ich dann am Lustgarten vorbei, ließ einen Abstecher zum Neuen Markt folgen, und wurde schließlich vor dem Filmmuseum von einem Mann in einer Uniform, die mich an Friedrich den Großen erinnerte, angesprochen. Ich durfte mich auf seinen Thron setzen und er fragte mich, was ich denn befehlen wolle, wenn ich jetzt mal König wäre. Phantasieloserweise bat ich dann wegen der dunklen Wolken um gutes Wetter. :-( Ich hätte natürlich befehlen müssen, dass mehr Leute barfuß gehen sollen, weil das gesund und angenehm ist, aber leider fiel mir das erst hinterher ein. :-( So sagte er auch nichts zu meinen Füßen. Manchmal bin ich einfach nicht schlagfertig genug."

Meistens fällt einem in solchen Situationen nicht immer das ein, da man nicht darauf vorbereitet ist. Es ist ähnlich wie wenn man jemanden anrufen will und es meldet sich plötzlich ganz jemand anders oder der Anrufbeantworter. Auch dann ist man manchmal sprachlos.

"Am Kanal entlang erreichte ich dann den Platz der Einheit, der auch schon vor 1990 so hieß. Hier war ein riesiges Polizeiaufgebot. Ein Polizeiauto stand quer auf den Straßenbahnschienen, die Züge stauten sich schon, verschiedene Linien endeten hier, weil sie nicht über die Lange Brücke fahren konnten, Schienenersatzverkehr gab es, da war einiges los. Heute Abend müssen die Züge wieder über die Lange Brücke fahren, denn sonst kommen sie nicht in ihren Betriebshof. Ich sah mir das alles an, ging da hin und her, aber wie zu erwaren war kümmerte sich niemand, auch nicht die Polizei, um mich. Wir sind halt nicht in Zofingen. :-)"

In Zofingen gibt es auch keine Straßenbahnen, und keine Tramgleise, die die Polizei blockieren kann. Und wenn auch sonst nicht allzu viel los ist, wird man schon mal als Barfüßer schikaniert.

"Alle Geschäfte hatten geöffnet, da war einiges los, teils auch mächtiges Gedrängel, aber keine weiteren Bemerkungen zu meinen Füßen. Ich wundere mich, dass es dazu nur auf der "Ländermeile" zu Gesprächen kam."

Auch mir ist schon aufgefallen, daß in vollbesetzten Läden Barfüßigkeit eher wenig auffällt, zumindest bei Erwachsenen. Aber auch im Gedränge draußen, etwa auf einem Weihnachtsmarkt, fällt das nicht auf. Wenn dagegen eine Lücke bleibt, wird es eher registriert. Die Gefahr, daß einem einer auf die Füße tritt, ist nicht allzu groß. Was vor einem passiert, hat man im Auge. Wenn man auch noch einen Rucksack trägt, sorgt dieser schon für nötigen Abstand, so daß auch von Hintermännern keine Gefahr droht. Wenn man gar ein Fahrrad durch eine Menschenmenge schiebt, ist die Gefahr von zertretenen Füßen noch geringer. Jedoch eckt man selber mit dem Rad häufiger an, was zu (berechtigten) Reaktionen einzelner Leute führt. Wenn die dadurch erst auf die nackten Füße registrieren, kann dieses dann (unberechtigterweise) die Heftigkeit der Reaktion noch verstärken gegenüber dem, wie wenn man das Rad in "normaler" Aufmachung geschoben hätte.

Viele Grüße
Michael aus Zofingen


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