Barfüßiger Fahrradurlaub - 6. Etappe (Hobby? Barfuß! 2)

Andreas (Köln), Stammposter, Monday, 26.09.2005, 22:49 (vor 6939 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Hallo Michael,

vielen Dank für deinen ausführlichen Reisebericht. Die Gegend deiner 6. Etappe kenne ich natürlich sehr gut.

Kurz vor Rodenkirchen führte der Weg auch noch an Sandstränden vorbei, so daß ich kurz entschlossen anhielt und dort etliche Stunden verbrachte.
Hier war ich selbstverständlich nicht mehr der einzige Barfüßer, vielleicht der einzige, der keine Schuhe in Reichweite hatte. Hier bringt das Barfußlaufen Spaß: Sand überall, teils im Trockenen, teils im Wasser. Teilweise auch Schlammflächen. Teilweise regelrechte Schlammknollen im Sand. Nicht nur Barfüßer, auch Geologen kommen hier voll auf ihre Kosten. Im Laufe des Tages kamen auch viele Familien mit Kindern. Was ich öfters beobachtete: Viele Leute, egal ob Kinder oder Erwachsene, die am Strand waren und dann weggingen, zogen ihre Schuhe erst dann wieder an, wenn sie auf Asphalt kamen. Einige Kinder taten es nicht einmal dort, sondern trugen die Schuhe weiterhin in der Hand (bzw. ließen sie von Erwachsenen tragen). Aber auch Erwachsene gingen manchmal barfuß bis zum Auto.

Genau an diesem Abschnitt des Rheinufers bin ich auch sehr oft. Es ist richtiger kleiner Strand. In alten Karten wird das Rheinufer bei Rodenkirchen als Strandbad ausgezeichnet. Deine Beobachtungen kann ich bestätigen. An sonnigen Tagen drängen sich hier die Leute. Viele Laufen nach dem Verlassen das Strandes barfuß auf den Asphaltwegen weiter - wie an einer Strandpromenade. Die von den Rhein-Schiffe verursachten großen Wellen lassen das Rheinufer gelegentlich wie die Nordsee im Kleinen wirken. Nur ist das Wasser nicht schön blau und es richt manchmal nicht so gut.

Irgendwann radelte ich weiter, und bemerkte, daß ich mich an einem relativ ruhigem Teil des Strandes aufgehalten hatte. Je mehr ich mich Rodenkirchen näherte, desto belebter wurde er, auch nahm der prozentuale Anteil an "dubiosen Strandbenutzern" (wobei es natürlich nicht einfach ist, beim bloßen Vorbeifahren die Menschen aufgrund ihres Aussehens in "dubios" und "nicht dubios" zu "katalogisieren". Für andere Menschen gilt man bereits als "dubios", wenn man außerhalb von Bett und Badeanstalt barfuß läuft.

Wo hast du denn zuerst Pause gemacht? Bei dem Campingplatz, oder danach?

Dann radelte ich parallel zur Straßenbahnlinie nach Frechen zunächst am Golatenfriedhof vorbei, folgte dem Gürtel, durch den Stadtteil Lindenthal.

... meinst du den Melatenfriedhof?

Dort, wo die Straßenbahn sich mit der Güterbahn vereinigt, um auf eigenem Trassee Richtung Frechen http://www.streckenkun.de/fotos/frechen-bahnhof.htm zu fahren, war es stockfinster (die Straßenbeleuchtung hörte auf). Da es aber noch zu früh zum Schlafen war, fuhr ich noch auf der Hauptstraße bis zur Endstation, um dann der Bahn, die in Frechen selbst wieder als "richtige" Straßenbahn durch die Fußgängerzone (hier einige erstaunte Blicke von Jugendlichen) fährt, in unmittelbarer Nähe der Gleise zu fahren, bis die Gleise ziemlich weit abseits von Wegen verlief.

Du hast ja an diesem Abend noch eine weite Radtour unternommen. Ganz in der Nähe vom Bahnhof Frechen liegt ein großes Areal, in dem Quarzsand abgebaut wird. Dort ist feiner weißer Sand zu Bergen aufgehäuft und es ist wunderbar dort hindurch zu laufen. Der Zutritt ist nicht erlaubt, jedoch sind am Rande des Gebietes genügend Sandberge. Na ja, der Weg dorthin ist nicht leicht zu finden und du kannst ja nicht alles Besuchen ...

Wo ich übernachten sollte, war klar. Im Waldstück in unmittelbarer Nähe der Haltestelle Stüttgenhof, wo ich schon einmal übernachtet hatte. Als ich die Gleise neben dem Acker überqueren wollte, kam mir noch ein anderer Radfahrer entgegen. Ob er sah, daß ich barfuß war? Er grüßte jedenfalls freundlich. Im Wald begegnete mir auch noch ein Pärchen zu Fuß und fragte nach dem Weg zum Stadion.

Am Stüttgenhof komme ich häufig beim Joggen vorbei. Wie findest du diese Gegend zum Barfußlaufen? Für meinen Geschamck gibt es zu viele Schotterwege. Und Asphaltwege (zwischen den Felden) sind in der Stadt interessanter.

Einige wenige Straßenbahnen fuhren noch vorbei. Wer es etwas romantisch mag, den stören derartige Geräusche beim Übernachten im Schlafsack nicht.

Scheint ein idealer Schlafplatz zu sein.

Vielend Dank für die schönen Reisebereichte und viele Grüße in die Schweiz,
Andreas


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