Am Freitag fuhr ich zunächst nach Brandoberndorf, wo ich einen Zug der Frankfurt-Königsteiner Eisenbahn, die dort den Verkehr betreibt, fotografieren wollte. Der Bahnhof war allerdings nicht leicht zu finden, da dort wegen Straßenbau sämtliche Zufahrtswege gesperrt sind. Mit einem kurzen Fußweg über aufgerissene Straßen und groben Kies erreichte ich den Bahnhof aber gerade in dem Moment als der Zug kam. Auch den ausfahrenden Zug konnte ich auf der Brücke über die gesperrte Straße noch fotografieren.

Hallo Ulrich,

Den Ort kenne ich ganz gut. Vor etwa vierzig Jahren wurde die Bahnstrecke mit Schienenbussen befahren und wenn die im Winter nicht mehr weiterkamen, wurde eine schwere Dampflock zur Unterstützung angefordert. Kürzlich habe ich in alten Kartons noch einige Fotos (nur von den Schienenbussen) gefunden, vielleicht stoße ich auch noch auf die Negative. Darunter auch eines, das die damalige "Industrie" von einer Anhöhe zeigt, bzw. zwei hohe Schornsteine, die gerade das Tal mit ihren schwarzen Rauchschwaden belegen. Einer davon gehörte zu einer Lederfabrik, wo ein Mitschüler von mir in den Ferien arbeitete. In Erinnerung sind mir noch die ungesicherten Chemikalienbecken, seine von Ausschlägen bedeckten Hände (chemikalienbedingt) und der angrenzende Bach, der ab der Einleitung des Abwassers dunkelviolett gefärbt war (und sicher auch biologisch tot).

Ein schönes Fleckchen Erde ist zwischen Brandoberndorf und Hasselborn, ausgehend vom Parkplatz an der Bahnbrücke. Gleich dahinter ein Weiher eines Angelvereins und danach läuft man kilometerweit durch eine sehr schöne Landschaft. Allerdings weiß ich nicht, ob die früher begangenen Wege gut barfußtauglich sind, beschuht achtet man ja nicht darauf.

Viele Grüße,
A.