Anarchius: >>>"Ich finde, das besonders Schöne am Barfußlaufen ist, daß jeder Schritt eine Bereicherung ist. Beschuht waren es eigentlich nur die Ziele zwischen den Schritten."
Barpfotenbaer: >>... meiner Meinung nach hast Du damit so ganz nebenbei den wohl besten Satz geprägt, der hier je geschrieben wurde!
Anarchius: [...] Aber das wissen wir doch alle längst, es wurde vielleicht noch nicht digital gedruckt [...]
(Siehe index.php?id=994250138)

Wissen wir das wirklich alle längst? Ich glaube nicht. Nicht bewußt. Jede Wette, daß die allermeisten hier (auch ich) erst eine ganze Weile Gefallen am Barfuß laufen finden mußten, bevor sie angefangen haben, darüber nachzudenken.

1. Am Anfang war es doch so: Endlich die Schuhe ausziehen und feststellen, daß es eine neue Form von Freiheit darstellt.
2. Dann kam die spannende Phase: Herausfinden, wo man überall ohne Schuhe laufen kann und sich damit arrangieren, wie es auf die Umwelt wirken könnte.
3a. Wenn das überstanden ist, versucht man die Reichweite zu erhöhen. Waren am Anfang schon 100 Meter psychisch wie physisch eine Herausforderung, dehnen sich die Wanderungen nun auf locker 20+ km aus.
3b. Parallel dazu wird plötzlich auch die Technik interessant. Es wird einem bewußt, daß das Barfußlaufen noch viel besser geht, wenn man sich vom gewohnten Schuh-Laufstil verabschiedet und lernt, den Bewegungsablauf dem Untergrund anzupassen.
Am Ende dieser Entwicklung stellt man fest, daß man leistungsfähiger geworden ist, als früher mit Schuhen.

Aber so ganz nebenbei macht man noch eine ganz andere Erfahrung: Ist Euch schon mal aufgefallen, daß Ihr jetzt auch vom Empfinden her ganz anders barfuß lauft, als am Anfang?
Am Anfang war Barfußlaufen nichts weiter, als Laufen ohne Schuhe. Das heißt: Gleicher Bewegungsablauf wie mit Schuhen.
Mit zunehmender Beweglichkeit kommt das Laufen über den Ballen. Zwangsweise, sonst geht der harte Untergrund erst recht auf die Wirbelsäule.
Und jetzt plötzlich merke ich, daß ich eigentlich gar nicht mehr laufe, sondern angefangen habe, mich Schritt für Schritt am Boden festzuhalten.

Eigentlich ein paar ganz banale Dinge. Aber ist uns das alles wirklich so bewußt?

Viele Grüße vom Barpfotenbär