Ich trau mich nicht ... Schuhe anzuziehen (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Friday, 05.08.2005, 13:42 (vor 6992 Tagen) @ Michael (mw)

Hallo Michael!

"probier doch mal eine zeitlang lange Hosen anzuziehen (es gibe sehr bequeme und leichte) nur um zu testen ob Du dann immer noch so oft von der Polizei belästigt wirst. Ich habe den Eindruck, dass das Zusammenspiel von kurzer Hose und barfuss die Hauptursache ist."

Das brauche ich gar nichts erst probieren, das glaube ich auch so. Eine kurze Hose erkennt sogar ein Blinder mit dem Krückstock und ein Spießer hinter den Gardinen. Das allein ist für manch einen schon verdächtig genug, um in den Monaten mit "r" die Polizei zu verständigen, zumindest außerhalb von Sportanlagen. Ob einer dann noch barfuß ist, spielt eher eine untergeordnete Rolle, was Polizeikontrolle anbelangt. Wenn man barfuß ist, ansonsten aber der lange Hosen, Jacke und vielleicht auch noch eine Mütze trägt, dann achtet keiner auf die Füße und man kommt ungeschoren davon. Wenn aber "der andere" weiß, daß man barfuß ist, dann greift er gleichermaßen zum Hörer, unabhängig davon, ob der Barfüßer lange oder kurze Hosen trägt.

Was die Benutzung von Läden anbelangt, da wird man barfuß in kurzen Hosen eher rausgeschmissen als barfuß in langen Hosen oder kurzen Hosen mit Schuhen.

Sowohl lange Hosen, als auch Schuhe sind Kleidungsstücke, die ich überhaupt nicht gerne trage, d. h. nur dann, wenn es sein muß, z. B. am Arbeitsplatz. Beides empfinde ich noch unangenehmer als Krawatten. Die einzigen Kleidungsstücke, mit denen ich mich noch weniger anfreunden kann, sind Hüte und Mützen, die ich zum Glück nicht mal am Arbeitsplatz tragen muß.

"Ich trage immer lange Hosen und hatte noch nie Probleme, wobei ich allerdings zugeben muss dass meine Temperaturtoleranzgrenze bei ungefähr 20° liegt. Hast Du festgestellt dass Du bei höheren Temperaturen weniger belästigt wirst ?"

Bei Temperaturen über 20°C bin ich erst einmal belästigt worden, und das war vor meiner Barfußzeit. Ich trug im Juni kurze Hosen und Sandalen, jedoch kein T-Shirt. Ansonsten nur Kontrollen unter 15°C oder dann, wenn es in einem Wintermonat mal recht warm war und ich nicht nach der "Solltemperatur" gekleidet war. Und zwar unabhängig davon, ob ich barfuß war oder nicht.

Auch habe ich festgestellt, daß ich bei gleicher Temperatur an verschiedenen Orten unterschiedlich oft kontrolliert werde. In Gegenden, in denen man eigentlich nur "richtige" Wanderer findet, ist man sicher. Diese Leute wissen, daß barfuß gesund ist und verpfeifen einen nicht. Gefährlicher sind die "Pseudowanderer", die sich kaum länger als eine Stunde von Auto entfernen, jedoch immer eine "gut aussehende" Wanderausrüstung an haben. Gefährlich ist es auch in Wohngegenden mit Einzelhäusern, in die sich kaum Fremde verirren (mit verirren ich meine natürlich die Wohngegend, nicht die Häuser). Dort wird man von Leuten erspäht, die in der warmen Stube sitzen und sich im Stillen ärgern, daß sie nicht draußen sind. Aus Rache wird dann die Polizei verständigt.

Zu Fuß wurde ich häufiger angehalten als mit dem Fahrrad. Dieses ist darauf zurückzuführen, daß ich zu Fuß langsamer bin und dafür längere Zeit beobachtet werden kann. Andererseits hat die Polizei auch mehr Chancen, mich mit dem Auto einzuholen. Als Radfahrer kann man schneller entwischen.

In der Tat werde ich am meisten kontrolliert, wenn es derart kalt ist, daß ich nicht mehr barfuß radfahren kann und nur noch auf befahrenen Straßen länger barfuß unterwegs sein kann, während einsame Feldwege (und vor allem schmale, für (Polizei)-Autos nicht passierbare Wege) hart gefroren oder mit verharschtem Schnee überzogen sind. Verharschter Schnee ist wirklich übel zum Barfußlaufen, mit Schuhen (keine Sandalen) komme ich da aber selbst dann noch durch, wenn ich kurze Hosen trage.

Viele Grüße

Michael aus Zofingen


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