Hallo ihr beiden,
in Köln wird definitiv "geglotzt" (und es wird auch getuschelt, den Tipp mit dem "Abhorchen" durch einen Beschuhten haben wir schon häufiger - unfreiwillig - befokgt, wenn Familienmitglieder nicht neben mir gingen.
Aaaaber:
1) Weder Glotzen noch Tuscheln sind die Regel, sondern Ausnahmen.
2) Beides ist darüber hinaus noch seltener bösartig.
3) Ich schaue auch schon mal interessiert, wenn mir jemand - warum auch immer - auffällt und ab und an mache ich auch meine Begleiter auf diese Beobachtung aufmerksam - und das meine ich dann auch nicht böse, sonern vielleicht anerkennend, oder amüsiert, oder ...
4) Das Thema haben wir schon zigfach diskutiert, im "Best of" findet sich allerhand dazu. Erwiesen scheint mir zu sein, dass es
a) regionale Unterschiede gibt,
b) die gerade herrschenden Witterungsbedingungen eine große Rolle spielen,
c) die restliche Kleidung von Belang ist (wer nicht auffallen möchte, zieht am besten eine lange Hose an).
d) Mit "barfuß" verbinden Menschen sehr unterschiedliches: gesund - naturverbunden - lässig - ungepflegt - verwahrlost - arm - schöne Erinnerungen - Notzeiten - Künstler - Volksmusikant (wg. der "Schäfer") - nur am Strand u. a. m.
Und je nachdem, an wen man da gerät ...
Entscheidend ist in meinen Augen (bezogen auf die Freizeit):
Ich gehe barfuß, weil ich mich so wohlfühle. Anderen konzidiere ich gerne, dass sie zum Wohlfühlen andere Rahmenbedingungen brauchen, von mir aus auch Fellstiefel im Hochsommer.
Ich erwarte im Grunde, dass andere meinen Stil so respektieren wie ich den ihren. Bei Leuten, bei denen das nicht der Fall ist, bin ich sehr versucht, eine "schlechte Kinderstube" zu diagnostizieren. Kennzeichen einer "guten Kinderstube" (an der versuche ich mich) ist dann, dass man auch diese Erkenntnis im Regelfall für sich behält und frohgemut seiner Wege geht.
Euch beiden viele schöne und selbstbewusste Barfußstunden wünscht
Georg
PS: Und im übrigen zitiere ich Lorenz mit dem Hinweis, dass etwas "Hornhaut auf der Seele" auch dazu gehört.