Was so ein paar Grad ausmachen ... (Hobby? Barfuß! 2)

RainerL @, Stammposter, Saturday, 29.01.2005, 15:17 (vor 7182 Tagen) @ Ulrich (Berlin)

Hallo Ulrich,

Was so ein paar Grad ausmachen hätte ich kaum für möglich gehalten. Während ich am 20. Dezember bei etwa 0°C noch mehrere Kilometer weit durch eine weitgehend verschneite Landschaft wandern konnte, waren am Mittwoch bei -4°C nur noch ein paar hundert Meter möglich. Wie ich verschiedenen Berichten und Warnungen von euch entnehme wird es da auch richtig gefährlich.

Das hätte ich vorletzten Winter auch nicht gedacht was so ein paar Grad ausmachen. Bin da fast jeden Tag eine Runde barfuß gelaufen und habe mich so langsam an bis zu leichte Minusgrade gewöhnt. Dann die schon erwähnte Stunde im Schnee völlig ohne Probleme und dann dachte ich auch nicht daß es ein paar Grad kälter (-11 Grad) richtig gefährlich werden könnte. Habe meine Winterstiefel mitgehabt und es war zwar kalt aber auch nicht viel kälter als sonst und zu Hause im Warmen war ein sehr unangenehmes Brennen und dann der Schreck als ich mir die Füße genau anschaute: mehrere Frostblasen. Das wirklich erschreckende dabei fand ich daß ich es unterwegs nicht bemerkte. Seitdem bin ich mit barfuß bei kalten Temperaturen vorsichtig auch weil ich einige empfindliche Zehen habe, denn andererseits waren auch einige Zehen trotz einer halben Stunde bei -11 Grad gar nicht von Erfrierungen betroffen. Da ich z.Zt. auch selten barfuß draußen bin steigt die Empfindlichkeit. Wie ich gerade in meiner Antwort an Andi geschrieben habe waren für mich Gestern 5-10 Min. im Schnee unangenehm aber halt nur weil ich zu selten barfuß draußen bin. Wenn man regelmäßig barfuß trainiert kann es sehr schön sein bei Temperaturen um 0 Grad herum barfuß im Schnee zu laufen. Wenn Du deine Grenzen ermitteln willst mußt Du allerdings mit Erfrierungen rechnen denn nur so spürst Du daß Du deine persönliche Grenze erreicht hast. Andi hat ja noch Glück gehabt, er hat Erfrierungen 1.Grades und soweit ich weiß keine Frostblasen. Mit Frostblasen ist es für Wochen sehr ungemütlich zu laufen (ob barfuß oder beschuht).

Für mich war es wahrscheinlich ein Glück, dass ich nicht den Ehrgeiz hatte eine große Leistung zu vollbringen, sondern einfach nur neugierig war, den Schnee doch als sehr unangenehm empfand und keine Lust hatte mich zu quälen. Dabei bin ich noch nicht einmal mit Salz in Berührung gekommen. Eigentlich eine Erfahrung die mir noch völlig fehlt, aber ich glaube ich verzichte darauf lieber noch.

Das ist richtig so. Schnee in Kombination mit Salz ist unbedingt zu vermeiden. Wenn Du wissen willst was ich meine mache mal folgende Experiment: Schütte Schnee in einen hitzeresisten Behälter und füge Salz hinzu (nicht reinfassen !). Beobachte mit einem Thermometer die Temperaturveränderung. Es wird Kälte frei gesetzt d.h. die Temperatur fällt. Umgekehrt wird der Effekt genutzt zur Wärmebildung. Es gibt solche Handwärmer die mit einer Flüssigkeit
gefüllt sind. Wenn Du die zusammendrückst wird die Flüssigkeit fest, dabei entsteht Wärme.

Ich hoffe auch, dass das was Andi35 da beschrieben hat nicht ganz so schlimm ist.

Ist es auch nicht (s.o.)

In der Tat sollte man sich wohl langsamer an die einzelnen Minusgrade herantasten. Nachdem ich bei 0°C noch ganz gut barfuß gehen konnte, hätte ich erst die -1° ausprobieren sollen und vor den -3° nicht die -2° auslassen dürfen. Nur wo nehme ich diese Temperaturen her? Man muss ja sehen, was das Wetter einem bietet. Da kommen nun mal Temperatursprünge von ein paar Graden vor, so dass man sich eben nicht immer langsam vorarbeiten kann.

Na im Prinzip hast Du recht. Du solltest wenn! Du deine persönliche Grenze ausloten willst Dich langsam rantasten. Aber auch hier ist nicht nur die Lufttemperatur ein Faktor, sondern Bodentemperatur, Wind, Nässe (Regen,Schnee,Eis) und nicht zu vergessen deine momentane Kondition. Wenn Du an einem Tag bei -4 Grad eine halbe Stunde schaffst heißt das nicht automatisch das es beim nächsten Mal genauso klappt.

Für mich soll Barfußgehen ein Vergnügen bleiben. Bei tiefem Schnee und -4°C ist es das, wie ich festgestellt habe, für mich eher nicht. Ich habe auch nicht die Zeit das regelmäßig zu trainieren. Daher freue ich mich auf den Frühling und lasse jetzt erst mal die Finger (oder Zehen) vom Schnee. (Möglicherweise überlege ich mir das in ein paar Tagen auch wieder anders, aber dann wird der Schnee weg sein)

Na in den Schnee kannst Du immer wieder mal (aber möglichst nicht bei
zu tiefen Temperaturen) nur nicht zu lange wenn Du es nicht regelmäßig machst. Barfuß im Schnee ist ja gesund wenn man es richtig macht, es gibt ja auch Kneipp-Kindergärten wo die Kinder mit Ihren Erziehern regelmäßig in den Schnee gehen.

Viele Grüße und gesunde Füße
Ulrich

Wünsche Ich Dir auch
Rainer


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