Erfreuliche Aufgeschlossenheit vieler Mediziner (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Thursday, 27.01.2005, 21:18 (vor 7183 Tagen) @ Bernd

Lieber Martin,
einerseits schätze ich mich glücklich, sagen zu können, dass ich seit langer Zeit dank guter Gesundheit keine ärztlichen Dienste in Anspruch nehmen musste, andererseits konnte ich, wie bereits erwähnt, bei den wenigen Medizinern, die ich konsultierte, eine absolute Aufgeschlossenheit gegenüber meiner Vorliebe fürs Barfußlaufen feststellen! Den von Dir genannten Arzt in der Löwengasse habe ich wahrscheinlich nicht mehr kennen lernen können. Als Arzt in der (eigenen) Praxis barfuß laufen, das finde ich klasse, wenngleich auch gewagt, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und es gibt keinen Grund, von vorn herein aufgrund etwaiger Ressentiments der Kunden bzw. Patienten seine Füße in Schuhe zu zwängen! Gerade als Arzt hast Du eine Vorbildfunktion, finde ich.
Ich war übrigens zweimal beim Arzt wegen Barfußverletzungen. Einmal im Sommer 99 wegen Brandblasen, 2001 schließlich wegen eines Schlangenbisses mit sehr schmerzhaften Folgen (etwas Vorsicht ist geboten im Naturschutzgebiet Launsbach!!). Gut fand ich, dass der Doc nicht versucht hat, mir das Barfußlaufen auszureden, sondern mich zum einen gut behandelt und mir zum anderen ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben hat, um noch möglichst viel vom Sommer zu haben - barfuß.
Meine bislang schmerzhafteste Fußverletzung jedoch war eine riesengroße Blase an der Fußsohle, verursacht durch das Tragen von Lederschuhen ohne Strümpfe. Die Stelle wurde zu einer richtigen Wunde, mit der ich ein halbes Jahr lang meinen Spaß hatte, abgesehen von etlichen Nagelverletzungen aufgrund modischer, viel zu enger Schuhe und Flip-Flops.
Mein Arzt hat mich dann auch darauf aufmerksam gemacht, dass gerade unsere hoch zivilisierte Gesellschaft nicht merkt, welche Geißel sie sich mit solchen Folterwerkzeugen auferlegt, und im Nachhinein riskiere ich lieber eine Scherbe im Zeh als degenerierte Käsefüße bei 30 Grad im Schatten.
Mein Arzt war übrigens Michael M. aus der Friedrichstraße.
Gruß
Bernd

Hi Bernd!

Bei so vielen bekannten Ortsnamen kommen auch bei mir viele Erinnerungen an meine Studienzeit in Gießen auf, auch wenn die nun schon lange zurückliegt (1986 - 1992). damals war ich noch nicht der große Barfußläufer, sondern entdeckte allmählich die Vorstufe der Barfüßigkeit in Form ganzjähriger Sokkenlosigkeit. Einmal war ich jedoch im Sommer 1987 in Gießen barfuß beim Arzt, und zwar infolge eines Bienenstiches in die Oberseite meines rechten Fußes. Dieser lag zwar schon einige Tage zurück, aber mein rechter Fuß war derart geschwollen, daß er in keinen Schuh mehr paßte, und so humpelte ich notgedrungen barfuß durch die Gegend, und als ich mich dazu durchgerungen hatte, einen Arzt aufzusuchen, erschien ich bei diesem barfuß, weils nicht anders ging. Ich kann mich noch erinnern, daß dieser überhaupt nicht über meinen barfüßigen Auftritt verwundert war, sondern er verschrieb mir eine Salbe und empfahl kalte Fußbäder, mit deren Hilfe Schwellung und Schmerzen verschwanden.

Barfüßige erinnerungsvolle Grüße,
Markus U.


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