Einstein barfuß (Hobby? Barfuß! 2)

Ulrich (Berlin) @, Stammposter, Sunday, 23.01.2005, 21:53 (vor 7184 Tagen)

Hallo

Vielleicht interessiert euch dieses Interview von Karoline Pajdak, dass ich am Dienstag, den 18. Januar in der BZ, einer in Berlin erscheinenden Tageszeitung, las. Sie sprach mit dem 89jährigen Chemiker Peter Plesch aus Newcastle, der in seiner Kindheit den barfüßigen Albert Einstein kennen lernte! Im Text hieß es allerdings, dass Peter Plesch 86 ist, woran man schon erkennt, warum diese Tageszeitung nicht den besten Ruf hat. Das Alter von 89 Jahren wurde in einer Bildunterschrift erwähnt. Hier nun der Text:

Onkel Einstein

Die BZ fand den ehemaligen Nachbarsjungen des Physikgenies, der mit ihm in Gatow seine Sommer verbrachte

In seinem Pullover war meistens ein Loch, im Sommer lief er nur barfuß und im Winter trug er Sandalen - so hat Peter Plesch, 86, den weltberühmten Albert Einstein (1879-1955) im Gedächtnis. Als Kind lernte er das Physikgenie im Hause seiner Eltern kennen. Anläßlich des Einsteinjahres erinnert er sich für die BZ an seine Kindheit mit dem berühmten Nachbarn.
Einstein litt an einer Herzerweiterung
Anfang der 20er kam der Wissenschaftler in die Arztpraxis von Peter Pleschs Vater. "Einstein litt an einer Herzerweiterung, die er sich beim Segeln zugezogen hatte", erinnert sich Plesch. Schnell wurden sein Vater und Einstein Freunde. "Das Verhältnis war liebenswürdig, aber distanziert. Er war mit niemandem wirklich eng befreundet."
1928 kaufte sich die Arztfamilie ein Haus in Gatow an der Havel. Dort war Einstein ein gern gesehener Gast. Als er ein Jahr später sein eigenes Haus in Caputh bezog, segelte er zur Familie Plesch. "Er flüchtete vor Journalisten und Bewunderern und ganz sicher auch vor seiner Frau", erinnert sich Plesch. "Elsa Einstein war unglaublich nett und fürsorglich, aber für ihren Mann war sie wohl ab und zu ein bisschen lästig."
In Gatow war das Gärtnerhaus Einsteins Zuflucht. Dort ließ er sich bekochen oder setzte sich zu Pleschs an den Mittagstisch.
Er durfte Erdbeeren essen, soviel er wollte!
"Wir Kinder waren immer ein bisschen neidisch, weil er so viele Erdbeeren essen durfte wie er wollte. Uns hat meine Mutter auf die Finger gehauen." Besonders der Garten-Spargel schmeckte dem Physiker. Dem erfinderischen Peter kam der Besuch sehr gelegen. "Als ich klein war, habe ich ein Perpetuum Mobile gebaut. Ich habe es nicht richtig verstanden. Herr Einstein hat sich das Ding genau angeguckt und mir erklärt, was passiert." Eine Physikerlaufbahn kam für Peter Plesch trotzdem nie in Frage: "Was Einstein erzählt hat, machte mich neugierig, aber Chemie ist etwas Handfestes!"

Viele Grüße

Ulrich


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