Fühlen (Hobby? Barfuß! 2)

Bene, Stammposter, Saturday, 01.01.2005, 22:20 (vor 7210 Tagen)

Heute hatten ich mit meiner Familie wieder einen schönen Tag auf der
Rigi, ich habe mit den Kindern geschlittelt und hatte dabei viel Spass. Dabei fällt man zwar ohne Schuhe auf, aber eigentlich nicht negativ, manchmal hört man auch "wie ein Appenzeller", was ich als Kompliment empfinde.

Seit vielleicht 7 oder 8 Jahren laufe ich immer mehr barfuss - inzwischen praktisch ausschliesslich und fühle mich reichlich unwohl, fast etwas unehrlich, in Schuhen - wenn es denn mir doch noch nötig erscheint.

Seit 2 Jahren bin ich auch im Winter praktisch ausschliesslich barfuss, aber mit langsamer Steigerung: So wie das sicher einige kennen. In den ersten Jahren wird es immer später im Jahr, dass man auf Schuhe zurückgreift, dann lässt man es ganz - ausser in Extremsituationen. Zunächst gehört dann auch Schnee bei Minustemperaturen zu solchen Situationen, aber auch daran gewöhnt man sich immer mehr. Das ist schon faszinieren, braucht aber Zeit. Auch als überzeugter Barfüsser war ich vor ein paar Jahren bei Franco's Bildern überrascht, dass das möglich ist - heute sehe ich, dass es über Stunden sehr angenehm ist und Spass macht.

So war ich vor zwei Jahren zum ersten Mal im Schnee mit den Kindern schlitteln, im letzten Jahr dann schon deutlich mehr - inzwischen hatte ich auf der Rigi nichtmal mehr Schuhe dabei, die ich anfangs doch sicherheitshalber als Reserve (unbenutzt) im Rucksack hatte.

Ergänzen möchte ich aber, dass es sich stets um durchaus kalte, aber schöne Tage handelte. Ein Schneesturm wäre vielleicht unangenehmer, auch Stapfen durch tiefen Schnee ist wohl nicht ewig möglich, weil dann die Abkühlung durch den schmelzenden Schnee auf der weniger abgehärteten Fussoberseite spürbar ist. Aber wer weiss, wie weit man sich noch entwickeln kann.

Seitdem bedaure ich auch das Kommen von Herbst und Winter nicht mehr und muss das Frühjahr nicht mehr herbeisehnen, sondern kann in jeder Jahreszeit rundum zufrieden ohne "Schuh-Depressionen" leben. Ich möchte deshalb allen, die es probieren, viel Mut machen. Auch an Splitt kann man sich übrigens gewöhnen.

Mein eigentlicher Anlass zu Schreiben und der Bezug auf den Titel war aber ein anderer: An Silverster war ich mit meiner Familie mit dem Velo bei uns im Ort.

Weil meine Tochter mir etwas zeigen wollte, hielt ich kurz an einem Kiosk mit Postkarten. Um uns herum einige andere Menschen. Plötlich bückt sich eine Frau und fühlt, ohne ein Wort zu sagen, ganz kurz meinen Fuss an! An Fragen und Bemerkungen habe ich mich ja gewöhnt, aber das war doch eine echte Überraschung. Die Sprache dieser Menschen klang osteuropäisch und ein Dialog war leider nicht möglich, vielleicht war das auch der Grund, dass von ihrer Seite Fühlen statt Fragen praktiziert wurde...

Die besten Wünsche für 2005!

Bene


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