Novemberpresse, die erste (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Thursday, 02.12.2004, 06:46 (vor 7240 Tagen) @ Georg

"Pinneberg

Kinder lernen, wieder barfuß zu laufen
Wedel - Vorbei sind die Zeiten, in denen alle Kinder unbeschwert ihre Welt mit allen Sinnen erkunden konnten, barfuß über Wiesen strolchen, klettern, kraxeln, toben, rennen. Immer mehr Jungen und Mädchen haben Defizite - aber die Wedeler Albert-Schweitzer-Grundschule will ihnen helfen. Deshalb wurde jetzt ein Psychomotorik-Raum eingerichtet. Hier sind die Anforderungen der "harten" Umwelt nachgebildet, und die Steppkes haben die Möglichkeit, sich an Sprossenwand und im Kriechtunnel zu bewähren und sicherer mit ihren Bewegungen zu werden.
Rund 100 000 Euro hat die Stadt investiert, ein großer Batzen für die Inneneinrichtung kam von der Stadtsparkasse und den Eltern [...] zu der neuen Einrichtung, die hauptsächlich Kindern aus der ersten und zweiten Klasse zugute kommen wird.
Sie sollen dort Rückstände in der Bewegungs- und Wahrnehmungsentwicklung aufholen können, das Körpergefühl differenzieren und ihre Grob-, Fein- und Graphomotorik, also die Fähigkeit zum Schreiben verbessern. Außerdem geht es darum, das Selbstbewußtsein zu stärken und Kommunikationsfähigkeiten zu erweitern
[Hamburger Abendblatt, 02. 11. 2004]"

Ich ging früher in Pinneberg aufs Gymnasium, und Wedel liegt gut 10 km südlich von Pinneberg und grenzt direkt an Hamburg. Eigentlich wurde im Raum Pinneberg immer mit Geld nur so rumgeaast. So auch hier: Wozu muß eine Stadt rund 100 000 Euro investieren, um die "Anforderungen der harten Umwelt nachzubilden". Könnte man nicht einfach die Kinder barfuß direkt in die harte Umwelt schicken? Und die Erwachsenen sollten mit gutem Beispiel vorangehen. Oder ist die Umwelt selbst zu hart? Warum muß alles immer auf Umwegen und übers Geld gehen?

Der falsche Umgang mit Geld war allerdings kein Grund, meine norddeutsche Heimat zu verlassen und mich in der Schweiz niederzulassen. Ich bereue den Schritt auch nicht, obwohl ich mir dadurch einen "Todfeind" eingehandelt habe, der möglicherweise die Schweiz in einer weniger guten Erinnerung hat als ich und seinen Haß auf dieses relativ barfußfreundliche Land mit unfairen Mitteln direkt auf mich projiziert. Aber solchen Leuten ist nicht zu helfen, sie lassen sich nicht mehr umpolen. Einfacher wäre es, Markus U. zum Tragen von kurzen Hosen zu überreden als einen verbohrten Schweizfeind zu überzeugen, daß man nicht alle Schweizer bzw. in der Schweiz lebenden Personen über einen Kamm scheren darf. Es würde mir ja auch nicht im Traum einfallen, einen Forumsteilnehmer zu attackiieren, nur weil er Postbote ist und mir mal irgendein Postbote eine unangenehme Post (Steuerrechnung, Absage auf eine Bewerbung usw.) übergeben hat? Die Post tut nur ihre Pflicht. Oder habe ich jemals einen Forumsteilnehmer persönlich angegriffen, nur weil er Polizist ist? Ich könnte ja auch generell gegen die Polizei wettern, nur weil ich häufiger kontrolliert wurde, weil ich barfuß unterwegs war. Die Polizisten taten auch nur ihre Pflicht. Daß ich bei Kontrollen nicht gerade hocherfreut bin, speziell dann, wenn ich daduch in zeitliche Bedrängnis komme, versteht sich wohl von selbst. Daß ich solche Begegnungen hier erwähne, ist sicher auch wichtig. Man lernt nämlich daraus, daß man, wenn man speziell bei relativ tiefen Temperaturen barfuß unterwegs ist, nicht auf die allerletzte Minute zum Bahnhof, Flughafen usw. gehen soll, sondern Zeit für Kontrollen einplanen muß.

Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen


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