Hallo Michael,

Ich habe in meiner Verwandtschaft einen Polizisten. Deiner Beschreibung nach wurden die wohl von dem Kerl beim Hornusser-Platz angerufen. Von sich aus kämen die wohl kaum auf die Idee irgendwelchen Barfüssern auf Waldstrassen aufzulauern. Meistens haben sie wichtigeres zu tun. Aber wenn irgend ein Idiot bei der Polizei anruft, müssen sie sich wohl oder übel darum kümmern.

Seit einem Vorfall wegen häuslicher Gewalt, der tragisch endete, gehen sie den meisten Anrufen nach.

Aber lieber so, als gar nichts machen. Ich habe mal beim Notruf angerufen, da ich sah wie jemand von einer Gruppe zusammengeschlagen wurde und am Boden lag. Da ich selbst nicht auch ein Opfer werden wollte, rief ich bei der Polizei an. Von dem Beamten wurde ich aber nicht wirklich ernst genommen. Er meinte nur, das werde schon seine Richtigkeit haben, ansonsten werde sich das Opfer sicher bei ihnen melden. Ich habe es meinem Bekannten erzählt und auch er schüttelte den Kopf über diese Antwort.

Gruss,

Frank

Wieder erreichte ich den Wald. Der Schotter wurde schlimmer. Als es eng wurde, hörte ich ausgerechnet hier das Geräusche eines Autos hinter mir. Dabei durfte man hier doch nicht fahren. Als ich mich umsah, wurde mir klar, daß die hier fahren durften. Es waren wieder Jäger! Jedoch keine "normalen" Jäger, sondern "Landjäger", wie man manchmal noch heute die Kantonspolizisten bezeichnet (ich weiß nicht, ob diese Bezeichnung eine ähnliche Beleidigung ist wie "Bulle" oder "Polizeischerge"). Die beiden Beamten verlangten sofort, daß ich ihnen den Rucksack übergab, damit sie ihn durchwühlen konnte.