Erster Schneespaziergang (Hobby? Barfuß! 2)

malo @, Stammposter, Tuesday, 09.11.2004, 19:05 (vor 7263 Tagen)

Hallo,

so, nun ist es hier Winter bei uns im Ort mit 560 Meter Seehöhe.
Ca. 10-15 cm pappte und pulverte es bis 16 Uhr von der weißen Pracht herunter. 16 Uhr und Feierabend, sofort heim, die Sicherheitsschuhe weg gestellt. Oben herum warm eingepackt und barfuß los getigert! 32 Minuten fürs erste mal diesen Winter, das reicht. Übertreiben braucht man es nicht. Es dient ja jetzt der Abhärtung und nicht mehr zum Training der Fußsohlen.
Wenn nicht der Bahndamm zwischen Haustüre und Wald wäre, hätte ich 100 Meter Fußweg. Aber so sind es erst mal ca. 700 Meter Asphalt. Den Weg am Damm runter, durch das Viadukt, und dahinter wieder hoch. Da beginnt mein Wald, mein Gelände. Ein Gebiet, was sich nach hinten auf etwa 4 km und nach links auf etwa 3 km erstreckt. Hier ist eine geteerte Dorfverbindungstraße. Danach wieder nur Wald, Wisen und Felder... In meinem Gebiet die herrlichsten Waldtrampelpfade, mit drei vergammelten Forstwegen. Und die Feldwege haben das Prädikat: kaputt, zurück zur Natur.
Die ersten 5 Minuten waren noch gut gehbar. Aber dann mein Schalterfall! Die Schmerzen kommen und dazu das taube Gefühl. Nach etwa 15 Minuten dreht sich das um. Der Körper presst nun regelrecht Wärme in die Füße. Da man oben herum eingepackt ist, kann er also genug dort abziehen. Die Füße sind nun wieder gut fühlend, warm und beweglich. Fast glaubt man, der Schnee zwischen den Zehen wäre Schlamm und Matsch. Am Boden mal Schnee, mal Wasser, und Zweige, Blätter, Nadeln und Zapfen. Mal Schlamm, mal Sand, mal Gras. Oft muß ich mich bücken, da die Schneeauflast auf den Ästen bereits recht hoch ist, und die Äste weit nach unten gezogen worden sind. Noch ein paar Stunden Schneefall und es wird kritisch. Dann sollte man nicht mehr in den Wald gehen. Schneebruch ist gefährlich. Der Wald traumatisch schön. Gedämpfte Geräusche, frische Luft!
Nun brennen hier meine Füße und ich hoffe auf die gleiche abhärtende Wirkung, wie in den Wintern zuvor.
Pfarrer Kneipp läßt grüßen!

Markus


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