Barfüßige Schlafplatzsuche (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Wednesday, 03.11.2004, 16:32 (vor 7269 Tagen) @ Markus U.

"Eines bringt mich freilich immer wieder zum Staunen, nämlich die Tatsache, daß Du zu jeder Jahreszeit im Freien übernachtest. Mir wäre das u. a. wegen der Unbilden des Wetters (Kälte, Regen, Wind etc.) entschieden zu unbequem; ich bekäme "kein Auge zu", weil ich fürchtete, von Tieren (Gliederfüßer, Mäuse, Ratten etc.) belästigt oder vielleicht sogar von bösen Artgenossen überfallen zu werfen!"

Hallo Markus,

Mäuse, Ratten und Schlangen sind für einen im Wald übernachtenden Menschen keine Gefahr, sie greifen keinen Menschen an. Unangenehm können Ameisen sein, wenn sie in den Schlafsack kriechen. Mücken können einen speziell in warmen Sommernächten ärgern, wenn man am liebsten den Schlafsack nicht verschließen möchte. Ob Zecken nachtaktiv sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn Rehe oder Wildschweine auf der Flucht sind und über einen hinwegtrappeln, ist es sicher auch nicht angenehm, also sollte man sich möglichst so hinlegen, daß man sich nicht in einem Fluchtweg befindet, sondern irgendwie zwischen Bäumen "eingeklemmt".

Barfuß ist man in solchen Fällen stärker gehandicapt als etwa mit Turnschuhen, da man Dornen, Bucheckern usw. im Dunkeln nicht sieht. Wenn man nicht unter Zeitdruck steht, dauert die Zubereitung des Lagers barfuß halt etwas länger.

Als ich in Köln war, sah ich in der Fußgängerzone etliche Leute in Schlafsäcken in den Hauseingängen liegen, einer übernachtete sogar in einer Skulptur nahe beim Dom. An solchen Plätzen könnte ich beispielsweise nicht ruhig schlafen, denn gerade da wimmelt es nur von besoffenen Jugendlichen, Skinheads und Polizisten, also alles Leute, mit denen ich möglichst nichts zu tun habe will, egal ob ich barfuß bin oder Schuhe trage. Das wichtigste ist, daß man nicht dabei beobachtet wird, wenn man sich den Schlafplatz aussucht. Das heißt etwa, wenn man sich etwa mit dem Fahrrad auf einer Verkehrsstraße, die durch ein Waldstück führt, befindet, dann sollte man gerade dann von der Straße in einen Waldweg einbiegen, wenn man sich nicht gerade im Scheinwerferkegel eines Autos befindet. Wem dieses gelingt, der wird kaum gefunden. Das gilt nur für Wälder außerhalb von Städten. In Stadtparks sieht die Sache anders aus, da sich dort manchmal zwielichtiges Gesocks aufhält.

Wenn man barfuß unterwegs ist, dann ist man auf dem Fahrrad besser aufgehoben als zu Fuß. Es ist vor gut einem Jahr schon mal vorgekommen, daß ich Schuhe im Gepäck hatte und diese extra für die Schlafplatzsuche anzog. Mittlerweile bin ich aber soweit, daß Schlafplatzsuche allein kein Grund mehr ist, mich als "unechter" Barfüßer durch die Gegend zu bewegen.

Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen


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