Barfuß bei Mercedes (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 26.10.2004, 06:29 (vor 7277 Tagen) @ nikolaus

"...solange er bezahlt, spielt das Aussehen doch heute wohl eher einer untergeordnete Rolle..."

Mit bezahlen alleine ist es nicht getan. Wer barfuß oder/und in kurzen Hosen in ein peakfeines Restaurant gibt, wo eigentlich bei männlichen Gästen das Tragen einer Krawatte "nicht unüblich" ist und leichte Kleidung nur den "Damen" vorbehalten ist, dann wird man hochkantig rausfliegen, selbst dann, wenn man mit Geldscheinen nur so rumwedelt oder dem Kellner/Gastwirt seine unzähligen Scheckkarten vorweist. Der Grund: Was nützt dem Gastwirt ein Gast, der zwar bezahlt, jedoch durch seine Anwesenheit potentielle Gäste davon abhält, dieses Restaurant zu betreten? Manch ein "Spießer" würde, wenn er in einem Restaurant einer Barfüßer erblickt, in einem anderen Restaurant einkehren.

Bei Autohändlern sieht es wohl etwas anders aus. Wenn jemand vorhat, einen Mercedes zu kaufen und er sieht einen Barfüßer, dann wird er wohl kaum zum nächsten Autohändler gehen und einen VW-Käfer kaufen. Aber nicht immer hat man das Glück. Manchmal wird man auch vom Autoverkäufer abschätzig behandelt, wenn man nicht "standesgemäß" gekleidet ist. Dieses ist einmal meinem Berater bei der Bank passiert. Er wollte ein Auto kaufen (keinen Mercedes, sondern ein wesentlich billigeres Auto), wurde aber derart unfreundlich behandelt, daß er sich entschied, woanders ein Auto zu kaufen. Als Bankberater ist man sicher in der Lage, ein Auto zu kaufen. Da er lange Arbeitstage hat, blieb ihm nur die Möglichkeit, am Samstag ein Auto zu kaufen. Und sicher steht auch einem Bankfritzen das Recht zu, mal etwas anderes anzuziehen als seine Dienstkleidung. Und das tat er auch beim Autokauf, in (langen) Jeans, kariertem Hemd, ohne Krawatte, Turnschuhen und (vermutlich weißen) Socken!
Mit freundlichen Grüßen

Michael aus Zofingen


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