Frage zur allgemeinen "Barfusswetterlage" (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Sunday, 10.10.2004, 17:25 (vor 7293 Tagen) @ Plattfussmachete

Hallo,
mich würde interessieren, wer von den Forumslesern hier auch nun in der beginnenden kalten Jahreszeit barfuss geht (ob sporadisch,immer,etc.)und ob es dabei auch "Oberlehrerkommentare" oder sonstige Sprüche hagelt. Ich muss erwähnen, das ich nur ein Schönwetterbarfüsser bin und mit Barfusslaufen auf Schnee und Eis keine Erfahrung habe, da ich auch relativ schnell erkältet bin.Wenn man sich jedoch z. B. in Francos Barfusszone die Galerie mit den Winter-Fotos ansieht, scheint das Barfusslaufen im Schnee oder auf dem Weihnachtsmarkt offensichtlich keine große Schwierigkeit zu sein?
Wenn möglich, klärt mich bitte mal hierüber auf, oder gebt mal einige Tipps.
Vielen Dank und Gruss an alle !
Machete

Hi,
ich bin einer von denen, die das ganze Jahr über barfuß gehen, auch im Winter (meine untere Temperaturgrenze liegt bei etwa -5° C). Leider kann ich nicht immer barfuß gehen (das Büro und die Kirche sind für mich "barfußlose", aber immerhin sokkenfreie Zonen), aber in meiner Freizeit bin ich fast nur barfuß unterwegs.
Wichtig ist für mich, daß ich obenrum warm genug angezogen bin; so trage ich im Winter übereinander ein T- Shirt, ein Hemd, einen Pullover und eine Jeansjakke und an sehr kalten Tagen außerdem noch eine Lederjakke (letztere freilich stets offen. Untenrum trage ich genau wie im Sommer nur eine kurze Unterhose und eine lange Hose. Typische "Wintersachen" wie Schal, Wintermantel und Handschuhe trage ich nicht, da das zu barfuß bzw. Sokkenlosigkeit bescheuert aussieht. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben, da sonst Erfrierungen drohen können. In der Stadt ist das Barfußlaufen im Winter besonders einfach, da man, falls man wirklich mal zu frieren anfangen sollte, immer ein Kaufhaus, Restaurant oder Café aufsuchen kann. Meistens ist das aber nicht nötig. Wenn man es nicht gewohnt ist, im Winter barfuß zu gehen, kann es sein, daß der "Barfußgenuß" zwei Minuten nach dem Verlassen beheizter Räumlichkeiten erstmal nachläßt und zehn bis zwölf "Lausige" Minuten folgen. Wenn man dann schnell geht, gewöhnen die Füße sich an den kalten Untergrund und werden warm. dnmach ist das Barfußlaufen im Winter nicht weniger enüßlich als im Sommer. Für mich ist es allerdings immer häufiger so, daß ich, wenn ich barfuß aus dem Hause gehe, gar nicht daran denke, daß ich barfuß bin (und höchstens durch Reaktionen meiner Umwelt daran "erinnert" werde. Von den "sichtbaren" Reaktionen (ich bemerke schließlich nicht alle, zumal ich kaum noch darauf achte) überwiegen Blikke, von denen die meisten maßlos ungläubiges Erstaunen ausdrükken; manche sind freundlich interessiert und einige wenige auch haßerfüllt. Von Kindern hört man bisweilen den Spruch "Mama guck mal, der Mann da ist barfuß" (oder so ähnlich), manchmal gefolgt von der Frage "Darf der das denn?". Die Reaktionen der Mütter kriege ich meist nicht mit. Von Jugendlichen wird man manchmal angepöbelt; ich habe freilich die Erfahrung gemacht, daß eine finster- entschlossene Miene dagegen einigermaßen schützt. Ansonsten wird man manchmal gefragt, ob das nicht zu kalt sei (was ich stets verneine), und manchmal werden mir fürs Alter Nierenerkrankungen vorhergesagt (worauf ich mit der Frage kontere, ob das der Wunsch der betreffenden Person sei, die daraufhin zumeist deppert dreinschaut). Auf Eis und Schnee ist meist gut barfuß laufen, wobei frischer, lokkerer Pulverschnee vorzuziehen ist; angeschmolzener und wieder überfrorener, verharschter Altschnee ist eher unangenedhm; trotzdem mache ich auch darauf stets eine heitere Miene, wenn mir Leute entgegenkommen. Bahnreisen absolviere ich auch im Winter meist gänzlich schuhlos, während ich im Auto im Winter stets Schuhe dabeihabe, damit ich mir diese im Falle eines Unfalls schnell anziehen kann. Daß ich unter diesen Umständen zumeist die Bahn (oder das Mitfahren in einem fremden Auto) bevorzuge, versteht sich eigentlich von selbst, da die Anwsenheit von "Notschuhen" das wahre Barfußlaufen beeinträchtigt. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, bleiben diese freilich stets im Wagen.
In den Jahre 2001 und 2002 haben auch herrliche Wintertreffen in Karlsruhe bzw. in Stuttgart stattgefunden (Einzelheiten im "Best of"), während im Dezember 2003 nur ein ganz kleines Treffen im Schwabenland (dort leben halt die aktivsten und besten Barfüßer) zustande kam. Was im Dezember 2004 sein wird, wird sich zeigen - ein Barfußtreffen in Düsseldorf wäre mal etwas Nettes.

Nur Mut bei Deinen ersten "Gehversuchen" im Winter!

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.


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