@ Lorenz / Süddeutsche "Toleranz" (Hobby? Barfuß! 2)

Andreas (SU), Stammposter, Tuesday, 31.08.2004, 23:51 (vor 7333 Tagen) @ Pedro

was Du an Städten wie Berlin, Köln oder Hamburg für "Toleranz" hältst, halte ich eher für "Desinteresse". Man ist zum anderen nicht wirklich tolerant, man interessiert sich halt nicht für ihn. Toleranz ist aber etwas Aktives. Man reibt sich am anderen und entscheidet sich dann bewusst dafür, ihn zu respektieren. Eine solche "Toleranz auf den zweiten Blick" ist für Süddeutschland durchaus typisch, auch für ländliche Gegenden.

Hallo Pedro!

Mit der Eigenart in der für Süddeutschland typischen Toleranz gebe ich Dir vollkommen recht. Ich hätte es nur nicht so gut formulieren können wie Du! Aber zu den drei Großstädten habe ich unterschiedliche Ansichten.

Keine Ahnung, ob Du in diesen Städten schon barfuß unterwegs gewesen bist. Ich wohne bei Köln und habe gute Freunde in Berlin und bei Hamburg, so daß ich dort alle paar Monate mal bin. Im Vergleich würde ich das grob so sortieren:

In Berlin ist es Desinteresse, weil man dort schon jede Sensation bzw. jede Menge "schräge Vögel" kennt und einen nichts mehr schocken kann.

In Köln ist es sicher nicht ganz so, denn man wird mehr angestarrt und öfter angesprochen, vor allem um auch ein wirkliches Gespräch zu führen, nicht nur etwas hinterherzurufen. Das käme der von Dir so gut beschriebenen aktiven Toleranz am nächsten.

In Hamburg gibt man sich gerne zurückhaltend und spricht eben insgesamt weniger und schon gar nicht über alles. Aber tolerant ist man dort ganz bestimmt, wie man an anderen Extremen sehen kann, die dort friedlich nebeneinander leben (Reeperbahn vs. Elbchausseee).

Viele Grüße,
Andreas (SU)


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