Ein trauriges Kapitel zum Thema barfuß (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Tuesday, 31.08.2004, 13:06 (vor 7334 Tagen) @ Andreas (SU)

"Wahnsinn, wie schnell man doch vom Thema abweicht! Dabei wissen wir gar nicht mal, ob der Typ aus St. Gallen wirklich so fährt...
Wenn er es doch tut, könnte sich für Michael aus Zofingen daraus ein Grund ergeben, vielleicht doch mal wieder norddeutsche Luft zu schnuppern. Denn außer daß es dort im Sommer 2-5 Grad kühler, im Winter aber auch mal 15 Grad wärmer sein kann als in der Schweiz, wird dort viel besonnenener und partnerschaftlicher Auto gefahren als z.B. hier im Rheinland oder in Süddeutschland (Schweiz? - keine Ahnung, war noch nie mit dem Auto dort!)."

Hallo Andreas,

eines möchte ich klar stellen: Der Mann, der sich als Barfußgegner, "Kinderschänder" und Arsch mit Ohren (das ist aber eine Beleidigung - für den Arsch!) herausgestellt hatm muß nicht unbedingt der Fahrer des Wagens mit St. Galler Kennzeichen sein, da ich nicht gesehen habe, wer in den Wagen ein- oder ausgestiegen ist. Möglicherweise gehört der Wagen auch einem Wanderer, der mir unterwegs begegnet ist und freundlich gegrüßt hat.

St. Gallen ist einmal ein ländlicher Kanton in der Ostschweiz. Zwar katholisch, aber in den ländlichen Gebieten ist das Barfußlaufen nicht unüblich. Dann ist St. Gallen auch die Hauptstadt dieses Kantons, eine sehr sehenswerte Stadt sogar und mit einem Bischofssitz. Daß in der Stadt St. Gallen weniger barfuß gelaufen wird als etwa in Zürich, Basel oder Luzern, liegt wohl in erster Linie daran, daß ein großes Gewässer fehlt. Dort, wo grüne Landschaft beginnt, ist es auch ziemlich steinig. Dann gibt es auch noch die Hochschule St. Gallen, die Kaderschmiede der Wirtschaftsbonzen. Solche Studenten laufen vielleicht weniger barfuß als Geisteswissenschaftler. Wenn sie ihren Abschluß haben, besetzen sie hohe Posten in Unternehmen. Sie können zwar mit Zahlen jonglieren, aber von den Produkten, die in den Unternehmen produziert werden, haben sie keine Ahnung. So kommt es, daß ein langgedienter Chemiker in einem Chemieunternehmen es gar nicht gerne hat, wenn ein Schnösel, der in St. Gallen studiert hat, plötzlich mehr zu sagen hat als man selber. Ertstaunlicherweise schaffen dort auch Leute den Abschluß, obwohl sie nicht besonders intelligent sind, dafür umso großkotziger. Wenn so einer ein Unternehmen führt oder noch schlimmer als Berater tätig ist, dann gute Nacht Marie. Und solche Blender sind nicht selten in teuren Klamotten unterwegs und fahren dicke Autos. Auch gegenüber anderen markieren sie den starken Mann. Alles mehr Schein als Sein. Die Familie wird unterdrückt, und einer, der barfuß durch den Wald wandert und auch noch Spaß daran hat, wird gleich als arbeitsscheuer Säufer und/oder Drögeler diskreditiert.
Vielleicht war dieser Mann so einer, der in St. Gallen studiert hat. Vielleicht ist er sogar gescheitert und mag es nicht zugeben. Noch was zum Autokennzeichen: wer in St. Gallen studiert hat, bleibt nicht unbedingt dort leben. Die Unternehmen, die er "kaputtwirtschaftet" liegen überall in der Schweiz, wenn nicht gar im Ausland.
Was Raser anbelangt: In der Schweiz darf man auf Autobahnen nur 120 km/h fahren, schnelle Wagen sind also nicht unbedingt von Vorteil. Schweizer fahren meist besonnener Auto als etwa Italiener oder Franzosen. Die wildesten Raser unter den Schweizern sind die Tessiner, aber auch die Berner rasen erstaunlich viel. Vielleicht versuchen letztere ihre sprichwörtliche Langsamkeit durch mehr PS unter der Haube zu kompensieren.
Ich werde in der Schweiz bleiben, da ich selber kein Auto besitze und mich auf dem Fahrrad unter besonnenen Autofahrern wohler fühle als unter Rasern. Und auch was die Akzeptanz gegenüber Barfüßern anbelangt, so kann ich mich hier nicht beklagen. Der Typ, mit dem ich Ärger hatte, war die Ausnahme, nicht die Regel. Und über Ausnahmen redet/schreibt man ja häufiger als über das normale. Wenn man als Barfüßer von einem anderen angepflaumt wird, dann redet man darüber, und nicht über die 100 anderen Personen, denen die Barfüßigkeit völlig egal ist. Wenn man dann noch wegen Barfüßigkeit von der Polizei kontrolliert wird, dann schimpft man über die "verdammten Bullen", während man die Beamten, die einfach im Auto vorbeifahren, kein einziges Wort verliert.
Schöne Grüße
Michael aus Zofingen


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion