nochmal zu "barfuß im Museum" (Hobby? Barfuß! 2)

Bene, Stammposter, Saturday, 21.08.2004, 20:49 (vor 7343 Tagen) @ Gast

Ich hatte eine deutlich kürzere und unkompliziertere positive Erfahrung im Bergbaumuseum Bochum. Als ich gerade zur Führung durch die "Museums-Grube" starten wollte, meinte der Führer (noch vor dem Lift), ich könne sicher nicht barfuß da runter. Auch andere Mitarbeiterinnen des Museums meinten, das ginge sicher nicht - viel zu gefährlich. Er sprach dann mit einem Vorgesetzten, der gleich aus einem Büro kam und mit mir sprach. Inzwischen war die Führung schon weg...

Als ich diesem dann aber erklärte, dass ich nun mal immer barfuß laufe, dies gewohnt bin, die Risiken kenne und sicher alle selbst trage, meinte er, ich könne ruhig mit "nach unten" und hat mich dann sogar noch selbst im Lift der Gruppe hinterhergefahren, damit ich nicht auf eine nächste Führung hätte warten müssen.

Das war eine Top-Reaktion, die Verstand, Aufgeschlossenheit, Service-Bereitschaft und Selbständigkeit als Führungsbefähigung zeigte, etwas, was man allgemein doch häufig vermisst...

Bedenken in diesem Fall kann ich zudem sowieso noch nachvollziehen. In normalen Museumshallen halte ich aber das geschilderte Verhalten der Ordner (die übrigens wohl kaum Beamte sind) für absurde Auswüchse des Spießertums. Andererseits hatte ich selbst aber ansonsten noch nie Probleme in Museen.

Zu MR muss ich noch ergänzen, dass das für mich nichts mit Provokation zu tun hat - nur hätte ich in diesem Fall einfach keine Schuhe gehabt. Barfußlaufen ist für mich weder Provokation noch Demonstration, auch eigentlich keine Lebenseinstellung (und schon gar kein Hobby ;-) pardon), sondern schlicht die bessere Lösung, die Füße zu benutzen. Ich halte es auch für falsch, solche Fälle als Sieg über irgendwen darzustellen - aber es kann zeigen, dass es sich lohnt, mit gesundem Selbstbewusstsein seine Meinung zu vertreten.

Viele Grüsse

Bene


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