Hallo Rupert!
Das hast Du schön formuliert:

Ich interpretiere das als "gepflegt" im Sinne von "nicht dreckig" oder "nicht ab-ge-fuck-t" ... um das Barfusslaufen insbesondere in der Stadt nicht (wieder) mit dem Klischee vom ungepflegten Sandler - wie man bei uns in Wien sagt - in Verbindung zu bringen. Das Outfit soll - denke ich - zeigen, dass mir Barfusslaufen Spaß macht, dass ich es bewußt und selbstbewußt tue und dass ich es nicht tue, weil ich kein Geld für Schuhe habe oder weil ich zu angesoffen bin und es daher nicht merke, dass ich ohne was am Fuss herumlaufe.

Ja, genau so ist es. Dabei kommt es aber sicher nicht nur darauf an, dass ich selbst und meine Kleidung gewaschen sind, sondern auf meine ganze Ausstrahlung. Ein fröhlicher Gesichtsausdruck und ein paar freundliche Worte erhöhen die Barfußakzeptanz.

Aber nun doch mal anders herum gefragt: Glaubst Du, dass wir Barfüßer Gefahr laufen, für ungepflegt gehalten zu werden? Könnte das an unseren staubigen Fußsohlen liegen, die von manchen Leuten als dreckig empfunden werden? Ich emfpinde staubige Sohlen nicht als dreckig. Dreckig sind sie, wenn ich in einen Hundehaufen oder in Kaugummi getreten bin. (Ersteres kommt erfahrungsgemäß kaum vor, letzteres schon.) Aber wenn sie durch Staub grau oder schwarz geworden sind, dann zeigt das nur, dass ich heute schon viel barfuß gegangen bin und - wie hattest Du es gesagt? - dass mir Barfusslaufen Spaß macht und ich es bewußt und selbstbewußt tue. Trotzdem noch die kleine Frage: Wenn Du barfuß in die Oper gehst (was ich persönlich nicht tue), tust Du das auch mit schwarzen Sohlen?

Schöne Grüße
Pedro