Eine Barfüsserin im Winter - med. Sicht (Hobby? Barfuß! 2)

Dr. Barfuß, Monday, 12.01.2004, 23:50 (vor 7566 Tagen) @ Michael aus Zofingen

Was geht im Körper bzw. den Füssen vor? Zuerst war mir kalt - fast so kalt dass ich aufgab - aber plötzlich wurde es warm und dann heiss zum Schluss fühlten sich meine Füsse auch bei niedrigen Temperaturen angenehm an. Weiss jemand aus medizinischer Sicht was da abgeht?"
Hallo Markus,
Ich vermute, daß aus medizinischer Sicht folgendes vorgeht: Wenn man aus den warmen Schuhen steigt und sich auf den kalten Boden stellt, ziehen sich die Blutgefäße erst zusammen, es fließt kaum Blut, daher fühlt sich alles kalt an. Das "Heiße danach" scheint eine Art Überreaktion des Körpers zu sein. Solange man aber in Bewegung bleibt, fließt genügend Blut durch die aufgeweiteten Adern, so daß sich ein Wohlgefühl bemerkbar macht. Nachteil: Beim barfüßigen Gehen auf kaltem Boden wird das Schmerzempfinden teilweise gelähmt. Unebenheiten werden weniger wahrgenommen als etwa bei Temperaturen um 20°C. Das "böse Erwachen" kommt später, wenn man wieder im warmen Raum ist. Dann erst spürt man man, wo man sich Blasen oder Schnittwunden geholt hat, wie ich heute, nach einem Wochenende, das zwar nicht gerade ideales Wetter zeigte, aber zumindest teilweise von einem "verlangte", sich der Schuhe zu entledigen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen

Hallo zusammen,
die Erklärung ist korekt. Etwas möchte ich hinzufügen: Die "klassische" Physiologie lehrt uns dass der Mensch homeotherm (= hat eine konstante Körpertemperatur)ist, wie alle Säugetiere und Vögel. Aus Arbeitsmedizinischer sicht ist aber der Mensch nur teilweise homeotherm - die Vorderarme, Hände und Füße (inkl. Waden) sind eher poikilotherm (also haben eine Temperatur die stark von der Umwelttemperatur beinflusst wird - wie bei Frösche usw.) (Na ja, der Mensch hat ein guter Teil seiner Körperbehaarung verloren - vor allem die Frauen, die sich auch epilieren).


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