Eine Barfüsserin im Winter (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Stammposter, Monday, 12.01.2004, 13:12 (vor 7567 Tagen) @ MarkusG

"Gestern habe ich meinen Augen nicht getraut, eine barfüssige Frau auf dem Markt in Bern! Mit Wehmut habe ich an die Zeit gedacht wo ich auch barfuss eben über diesen Markt schlenderte. Was sie kann - kann ich auch! Nein ich habe nicht sogleich die Schuhe ausgezogen sondern mir vorgenommen auch in der kalten Jahreszeit vermehrt die Schuhe auszuziehen. Nun habe ich eine Frage:
Was geht im Körper bzw. den Füssen vor? Zuerst war mir kalt - fast so kalt dass ich aufgab - aber plötzlich wurde es warm und dann heiss zum Schluss fühlten sich meine Füsse auch bei niedrigen Temperaturen angenehm an. Weiss jemand aus medizinischer Sicht was da abgeht?"

Hallo Markus,
bei den für Januar viel zu milden Temperaturen am vergangenen Wochenende ist es durchaus möglich, ohne Schuhe durch die Berner Innenstadt zu gehen. War es ein Teenager oder eher eine Frau um die 40. War der Rest ihrer Kleidung eher winterlich? Vor einiger Zeit war im Dezember einmal recht mildes Wetter in Bern, als ich dorthin radelte. Über den Weihnachtsmarkt schlenderten zwei barfüßige weibliche Teenager, ferner trugen weite Schlaghosen und unter dem geöffneten Wintermantel bauchfreie Tops. Ich gehe davon aus, daß sie NUR wegen der anderen Leute so herum liefen. Das krassete war noch, daß sie kicherten, während ich mein Velo an ihnen vorbeischob und fragten: "Ist es nicht zu kalt in kurzen Hosen?"
Ich vermute, daß aus medizinischer Sicht folgendes vorgeht: Wenn man aus den warmen Schuhen steigt und sich auf den kalten Boden stellt, ziehen sich die Blutgefäße erst zusammen, es fließt kaum Blut, daher fühlt sich alles kalt an. Das "Heiße danach" scheint eine Art Überreaktion des Körpers zu sein. Solange man aber in Bewegung bleibt, fließt genügend Blut durch die aufgeweiteten Adern, so daß sich ein Wohlgefühl bemerkbar macht. Nachteil: Beim barfüßigen Gehen auf kaltem Boden wird das Schmerzempfinden teilweise gelähmt. Unebenheiten werden weniger wahrgenommen als etwa bei Temperaturen um 20°C. Das "böse Erwachen" kommt später, wenn man wieder im warmen Raum ist. Dann erst spürt man man, wo man sich Blasen oder Schnittwunden geholt hat, wie ich heute, nach einem Wochenende, das zwar nicht gerade ideales Wetter zeigte, aber zumindest teilweise von einem "verlangte", sich der Schuhe zu entledigen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen


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