Vom Barfußlaufen bei Frost (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Sunday, 26.10.2003, 12:36 (vor 7645 Tagen) @ Andreas R. aus Stuttgart

Hallo Leute,
der Sommer ist vorüber, der Herbst ist da, der Winter kommt bald,und die Temperaturen gehen in den Keller.Und draußen wirds kalt und feucht, da hat man als Barfuss Läufer nicht mehr gerade einfach.Die Temperatur steht schon Morgens unter null grad Marke, und wenn man glück hat gibts Mittags 6 Grad+. Bei diesem Temperaturen muß man ja gut aufpassen, das man, das Barfusslaufen nicht unterschätz.Zwar laufe ich auch Barfuss bei diesem Temperaturen aber nur kurz, und wenn ich es möchte, sonst kannst ja unangenehm werden.Die Füße werden kalt und dann sollte man doch das Barfuss laufen bleiben lassen. Aber jeder Barfuss läufer spürt ja anders,der eine kann unter 10 Grad + gar nicht mehr Barfuss laufen, und da gibts es Leute, die Laufen Barfuss bei -10 Grad.Gutes Training ? oder hört hier der spaß auf?, Oder ist es Barfusslaufen bei -10 Grad ein sucht nach freiheit?, oder ist es Angeberei bei -10 Grad.

Hi Andreas!

Die untere Temperaturgrenze, ab der jemand nicht mehr barfuß laufen kann, ist, wie Du im Grunde selbst erkannt hast, individuell verschieden. Die meinige liegt bei etwa -5° C und ist damit schon relativ niedrig (im Januar 2001 bekam ich nach längerem Stehen an einer Stelle bei -6° C Frostblasen an den Zehen), wobei für mich wichtig ist, daß ich obenrum warm genug angezogen bin (ich trage an sehr kalten Tagen übereinander ein T-Shirt, ein Hemd, einen oder zwei Pullover, eine Jeansjakke und manchmal darüber auch noch eine offene Lederjakke) und daß ich in Bewegung bleibe. Besonders gen laufe ich im Winter durch die Stadt, weil es hier genügend Kaufhäuser, Cafés etc. gibt, die man zwischendurch aufsuchen kann, abgesehen davon, daß es mir im winterlichen Walde (allein) zu einsam und unter all den kahlen Bäumen auch zu trostlos ist. Wenn es mich im Winter mal aus der Stadt hinaus und aufs Land zieht, dann am ehesten noch in die "Kultursteppe", also durch offene Felder.
Aber zurück zu Deiner Frage: Daß ich bei Temperaturen unter -5° C nicht barfuß laufe, bedeutet nicht, daß es überhaupt nicht möglich wäre. Im Forum hat mal jemand berichtet, bei -11° einen Spaziergang absolviert zu haben, und der absolute Kälterekord des Forums (den ich nicht brechen werde) liegt, wenn ich mich nicht irre bei -28° C.
Auch außerhalb des Forums gibt es allenthalben erstaunliche Nachrichten über Menschen, die bei Minustemperaturen barfuß gehen, etwa Menschen in Afghanistan oder indische Yogis im Himalaya. Auch unter den russischen "Narren in Christo" liefen einige das ganze Jahr über nackt oder zumindest barfuß herum (leider gibt es dazu fast nichts an Quellen in deutscher Sprache, zumal ich gern wüßte, wie das bei den klimatischen Bedingungen in Rußland möglich war), und die heute leider ausgerotteten Ureinwohner Patagoniens und Feuerlands lebten nackt in dem subantarktischen Klima ihres Lebensraumes (zum Schutze gegen Auskühlung im Schlafe wikkelten sie sich freilich in Fellumhänge).
Du siehst also, daß es keine allgemeingültige Regel gibt, bis zu welcher Temperaturgrenze es möglich ist, draußen barfuß zu gehen, weil es viele verschiedene Faktoren gibt, die zu berücksichtigen sind: die innere Wärmeproduktion, die sonstige Bekleidung, der Gesundheitszustand bzw. die Anfälligkeit für Krankheiten, der Trainingszustand (untrainierten Menschen würde ich davon abraten, ausgerechnet bei Frost mit dem regelmäßigen Barfußlaufen zu beginnen), sowie innere Faktoren wie die eigene Willensstärke und vermutlich auch eine gewisse spirituelle oder mentale Reife.

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.


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