Temperatur in FREIBURG und weiter südlich (Hobby? Barfuß! 2)

Michael aus Zofingen @, Thursday, 16.10.2003, 07:41 (vor 7655 Tagen) @ UlliDO

"War denn das heute in Freiburg so warm?
Im Ruhrgebiet hat auch den ganzen Tag die Sonne geschienen, allerdings
bei 11° und einem ekeligen Ostwind. War mir einfach zu kalt zum
Barfuß laufen.
Gruß
UlliDO"

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß es gestern (15.10.2003) in Freiburg angenehmer zum Barfußlaufen war als im Ruhrgebiet. Freiburg liegt im Oberrheingraben und ist durch den Schwarzwald geschützt vor dem wirklich ekligen Ostwind. Zofingen liegt etwa 100 km weiter südlich, dort ist es meist etwas kälter als in Freiburg oder Basel, speziell wegen des häufigen Nebels. Gestern aber löste sich auch hier der Nebel auf, so daß die Sonne schien, der Ostwind (hier Bise genannt) aber die Maximaltemperatur auf 10°C limitierte.
Trotzdem war es für mich ein Grund, vergleichsweise früh (15.30 Uhr) meinen Arbeitsplatz zu verlassen, um noch etwas Velo zu fahren. Nachdem ich ich mich von meiner lästigen "Dienstuniform" entledigt hatte, radelte ich zunächst ohne Schuhe in ein 4 km entferntes Einkaufszentrum, um Ersatzteile für meine Velos zu kaufen. Vor dem Betreten des Geschäftes zog ich jedoch Flipflops über. Vielleicht besser so. Zunächst traf ich nämlich einen mittlerweile pensionierten Betriebsmeister, der sich an meiner nicht unbedingt der Temperatur angepaßten Kleidung (T-Shirt, kurze Hose) jedoch nicht störte, er kannte meine "Macken" und trägt auch nicht selten solche Kleidung, allerdings erst, wenn die Temperatur ca. 15°C höher ist als sie gestern war. Etwas unangenehmer war die Begegnung mit einer Kadermitarbeiterin aus der Personalabteilung, ihr Typ: "hässige Zwetschge". Als ich sie im Vorrübergehen begrüßte, erwiderte sie meinen Gruß nicht, sondern machte nur ein böses Gesicht. Sie ist "bekannt" dafür, daß sie gegenüber Kadermitarbeitern freundlich ist (wobei die Freundlichkeit nicht echt ist, sondern in Rhetorikkursen erlernt), zu "einfachen" Mitarbeitern dagegen herrisch. War ich durch meine Kleidung etwa in ihren Augen kein Kadermitarbeiter mehr, sondern ein Mitglied des "Pöbels"?
Kaum wieder draußen, wanderten auch meine Flipflops in die Tasche und konnten den gekauften Fahrradketten, Schläuchen und Glühbirnen Gesellschaft leisten. Ich radelte zur Aare, wo ich im Windachatten die Sonnenstrahlen genießen konnte. Gegen 18 Uhr stand die Sonne jedoch schon relativ tief, so daß ich via Aarburg nach Hause fuhr. Dabei mußte ich gegen den Ostwind anfahren, der nicht nur meine Fahrgeschwindigkeit reduzierte, sondern den ich auch an den Händen und Füßen spürte (die Flipflops in der Tasche hätten auch nichts genützt gegen Wind). Aber Probleme mit der "Kälte" hatte ich nicht. Andere Radfahrer, die mir entgegenkamen oder die ich überholte, trugen bereits Thermojacken, "Moonboots", dicke Handschuhe und Wollmützen oder Schirmmützen mit Ohrenschonern. Auch viele Kinder waren dick vermummt. Kein Wunder, daß die heutige Jugend so oft krank ist!
Entgegen allen Erwartungen bildete sich in der letzten Nacht kein Nebel. Somit sackte die Temperatur auf den Gefrierpunkt. Als ich heute gegen 5.30 Uhr morgens an meinem Arbeitsplatz erschien, waren Leute, die von der Nachtschicht nach Hause wollten, am Eiskratzen. Erstmalig war es in diesem Herbst so kalt, daß ich morgens auf dem nur knapp einen Kilometer langen Anmarschweg per Velo bei trocknem Wetter eine Jacke über meinem "Dienstanzug" tragen mußte.
Mit freundlichen Grüßen
Michael aus Zofingen


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