Barfuß oder Einlagen (Hobby? Barfuß! 2)

Andi, Friday, 03.10.2003, 15:59 (vor 7668 Tagen) @ Andreas

Mein Beitrag ist kein Spam! Unser Club arbeitet ehrenamtlich - also ohne kommerzielle Interessen. Wir erheben keine Mitgliedsbeiträge und freuen uns, Sponsoren zu haben (wenn auch zu wenig)....

Die Sponsoren haben aber kommerzielle Interessen; der Webserver ist kommerziell und die Seite über Einlagen lässt von Form und Diktion her eher auf kommerzielle, denn medizinisch-philantropische Interessen schließen. Nichts für ungut.

Das von 157 Kindern 34 Einlagen tragen sollten ist eine Tatsache.

Ein Satz mit "sollte" kann rein sprachlich schon keine "Tatsache" sein.

Allerdings empfehle ich grundsätzlich die "Holländische Therapie". Von starren Einlagen und harten Schuhen für Kinder distanziere ich mich ausdrücklich! Leider gibt es auch heute noch Orthopäden, die völlig falsche Einlagen verordnen, obwohl die poitive Wirkung der Stratos Einlagen inzwischen belegt wurde.

Mit Sicherheit haben sie eine Wirkung, die von Betroffenen und/oder bestimmten Ärzten als positiv beschrieben wird. Ob sie langfristig der Gesundheit dienlich sind, steht auf einem anderen Blatt (wobei es natürlich immer von Interesse ist, eine solche Studie im Original zu lesen).
Gerade bei KINDERN ist das Tragen von Einlagen aber besonders problematisch, da die Füße noch nicht ausgewachsen sind.

Leider gibt es aber Leute, die generell gegen Einlagen sind, meistens haben diese Leute keine oder zumindest keine ausreichenden Erfahrungen mit der Vielfalt der Einlagen machen können.

Eine Einlage ist zunächst ein weiterer Fremdkörper im Fußraum, der zwangsläufig die Bewegungsfreiheit einschränkt, und somit *zunächst* von Nachteil. Eventuell entwickelt dieser Fremdkörper durch Form und Material solche Eigenschaften, die so vorteilhaft sind, dass sie den immanenten Nachteil der Einlage, ein weiterer Fremdkörper zu sein, ausgleichen und in den Hintergrund treten lassen. Ob ein solcher Vorteil existiert und wie groß er ist, gilt es bei der Frage "Einlagen: ja oder nein?" zu klären.

Das sich einmal die zivilisierte Bevölkerung ganz von Schuhen abwenden wird, ist so unwahrscheinlich wie das zurück auf die Bäume ziehen.

Bitte nicht unsachlich werden. Es verlangt mit Sicherheit niemand, sich von Schuhen gänzlich abzuwenden. Sinnvoll dagegen ist die Forderung, Schuhe nur dann anzuziehen, wenn eine tatsächliche Zweckmäßigkeit hinsichtlich Gefahr oder gelegentlicher Etikette besteht.

Sicher wird es immer Ausnahmen geben, aber die wenigsten Städter, die barfuß laufen, tun dieses der Fußgesundheit zu liebe.- oder?-

Die meisten Barfußläufer, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, laufen deshalb barfuß, weil es sich einfach gut anfühlt; allem medizinischen Überlegenheitsgefühl zum Trotz ist das Wohlbefinden immer noch der beste Indikator für gute Gesundheit.

Wer schwere Fußprobleme hat, sollte Barfußlaufen,- aber nicht auf harten und ebenen Böden. Diese unnatürlichen Böden sind schließlich die Ursache für die Fußschäden, nicht nur die Schuhe sind die Verursacher.

Das ist nicht richtig. Harte Böden sind in *keinster* Weise von Nachteil. Harte Böden sind nur dann ein Problem, wenn das Laufen darin besteht, sich von einer Ferse auf die andere fallen zu lassen, wie es beim Tragen von Schuhen zwangsläufig geschieht; hier ist die Erschütterung durch den Fall bei harten Böden tatsächlich ein Problem. Der anatomisch korrekte Gang, eine Vorwärtsbewegung unter alleiniger Zuhilfenahme der Zehen, stellt keine besonderen Ansprüche an die Konsistenz des Untergrundes, da eben nicht "gefallen" wird, somit keine Erschütterung und damit auch keine Notwendigkeit nach Dämpfung besteht.

Richtig ist, dass EBENE Böden unvorteilhaft sind; dabei wird jedoch nicht etwa der Fuß, sondern die Wirbelsäule belastet (und dagegen helfen weder Schuhe noch Einlagen!); auf den Fuß haben ebene bzw. unebene Untergründe eher wenig Einfluss. Mal abgesehen davon, dass auch in der Stadt der Boden nicht so eben ist, wie immer behauptet wird --- Gehwegplatten, Kopfsteinpflaster u.ä. bieten durchaus Variationen, wenngleich natürlich nicht so wie in der *freien* Natur (also abseits von befahrenen Wanderwegen).

Die Behauptung, Barfußlaufen wäre ausschließlich angebracht in gesonderten Barfuß-Enklaven mit kuschelweichen Sand- und Wiesenböden gründet einerseits auf einem falschen Naturverständnis (die Natur besteht auch auch harten und teilweise ebenen (afrik. Steppe) Untergründen) und andererseits auf der falschen Annahme, barfuß laufe man mit dem gleichen auf-die-Ferse-fallen-Gang wie mit Schuhen (was auf den ständigen Schuhträger, der plötzlich barfuß laufen muss, wohl auch zutrifft.)


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