So wie Lotsi habe ich den Kirchentag auch erlebt. Ein fröhliches Fest von sozial engagierten und freundlichen Menschen.

Ich habe selten so viele barfüßige Mitmenschen getroffen, wie auf dem Kirchentag. Ich erinnere mich noch lebhaft einer Andacht in der katholischen Kathedrale in Berlin, die ein Bischof leitete. Nach der Andacht sprach er einigen Teilnehmern seinen persönlichen Segen aus. Ich stand in der Nähe und wurde neben dem Segenswunsch auch mit einem freundlichen Lächeln wegen meiner nackten Füße von ihm bedacht.

Auf einer Demonstration am Freitag zum Thema Entschuldung der Dritten Welt liefen wir zum Kanzleramt über doch schon sehr heißen Asphalt. Ich hab dann stets den weißen Mittelstreifen betreten, denn der war nicht ganz so warm. Auch auf dieser Veranstaltung liefen viele barfuß, allerdings mit ähnlichen Problemen wie ich ).

Auf dem Abendkonzert am Samstag vor dem Brandenburger Tor waren unzählige barfüßige Leute, die ausgelassen mittanzten. Einzig die vielen Flaschen am Boden am Ende der Veranstaltung machten mir etwas Sorge...aber es lagen kaum Scherben herum.

Überhaupt nahm ich früher an, in der Stadt wäre barfußlaufen wegen der Scherben ein Risiko. Aber ich schau kaum noch auf den Boden, bin sicher auch öfter schon mal auf auf Scherben getreten, ohne mich zu verletzen (die liegen ja meist in den Ritzen zwischen Pflastersteinen). Während viele schuhtragende Teilnehmer mit arg bepflasterten, wundgelaufenen Füßen zu tun hatten, ging es mir barfuß sehr gut im Zentrum von Berlin, mir und sicher auch vielen der anderen Barfußläufer.

Herzliche Grüße aus der Hauptstadt (heute wieder herzlich, nicht barfüßig, ich bin wieder auf Arbeit ). Michael