Bericht über die Barfußwanderung am 27.04.2003 (Hobby? Barfuß! 2)

Ralf (BN) @, Saturday, 03.05.2003, 23:09 (vor 7807 Tagen) @ Michael (BN)

Hallo miteinander,

es war wirklich ein prima Tag! Eine Barfusswanderung in der Gruppe- das war für meine Frau und mich eine ganz neue (aber durchweg positive) Erfahrung.
Mittlerweile haben wir auch unseren Muskelkater auskuriert, die Länge der Strecke war für uns halt etwas ungewohnt, aber o.k.

Mit dem Tempo hatten wir anfangs Probleme, aber nach Einsatz unserer Alu-Wanderstöcke ging es deutlich flotter voran.
Die Wege fanden wir sehr angenehm und abwechlungsreich, ein schöneres Barfußwanderrevier ist uns bislang noch nicht unter die Sohlen gekommen !
Meine bessere Hälfte gab sich trotz mangelnder Abhärtung (sie läuft nicht gerne barfuß auf hartem oder pieksigem Untergrund) alle Mühe, ich war selber überrascht.
So benutzte Sie relativ selten ihre Notlatschen und ließ sich auch von einem kleinen Disput mit einer Brombeerranke nicht entmutigen (für die Kratzer war übrigens
simples Melkfett das Mittel der Wahl). Ich dagegen legte mich mit einer Brennessel an, hier halfen Teebaumöl und Matsch auf der notpeinlichen Stelle.

Ein bißchen lästig ist jedoch der Fluglärm in dieser schönen Region, bedingt durch den Flughafen Köln-Bonn mittendrin. Dafür bietet das Queren der Einflugschneise
aber auch imposante Anblicke der Luftfahrzeuge (für den, der es mag). Die geplagten Anwohner müssen das jeden Tag ertragen...

Sehr schön war auch der Weg entlang des Flüßchens Agger, das wir beide in diesem Abschnitt bisher nur von Wasser aus, mit Kanu und Kajak, erkundet haben.
Den Fluß in seinem schönsten Teil, dem renaturierten Unterlauf, vom Ufer aus zu sehen, war uns weitgehend neu. Auch einige Sehenswürdigkeiten im weiteren Umkreis,
zu denen Georg uns führte, kannten wir noch nicht, obwohl wir bis vor einigen Jahren auf dem nahen Campingplatz Dauercamper waren.

Am Ufer der Agger war es denn auch, Eugen unterhielt sich mit uns Beiden, als eine reifere Hundeführerin, mit skeptischen Blicken, die bekannte Kernfrage stellte,
warum wir denn barfuß liefen? Ob das nicht viel zu kalt wäre ? Oder, ob wir vielleicht einer Sekte angehören ?

Jetzt war ich jetzt echt gespannt, wie die anderen reagieren würden, gestandene Gruppenwanderer und Forenerprobte. Allerdings waren nur wir drei in Hörweite.
Während ich noch an komplizierten Erklärungen bastelte, brachte Eugen ein in meinen Augen geniales Argument: "Ihr Hund geht ja auch barfuß" !
Die Hundeführerin stutzte... "Es macht eben Spaß", entfuhr es mir. Hoppla ! Das wäre normalerweise nicht so einfach über meine Lippen gekommen...
Ich setzte noch einen drauf, indem ich die Neugierige zur Selbsterfahrung zu animieren versuchte, aber sie ging wieder Ihres Weges, verlegen mit einer Spur Nachdenklichkeit.

Irgendwann kam die Schotterstrecke, von den Meisten als Fußfolter empfunden. Für mich eher Fussmassage, ob ich so abgehärtet bin, werde ich gefragt.
Eigentlich nicht, aber hier bin ich früher schon oft gelaufen, natürlich unbeschuht. Ich kenne ich eine weitaus schlimmere Strecke, vulkanischer Bruchschotterweg an französischer
Mittelmeerküste.

Dann folgt der Aspaltweg über den Campingplatz, teilweise von Rasen begleitet. Ich ziehe hier den Rasen vor, meine Frau zu meinem Erstaunen den harten Untergrund.

Weiter ging es, über wunderbare Wiesenwege entlang der Agger, unterbrochen durch zwei kleine, tief eingeschnittene Nebenbäche, deren Überwindung etwas abenteurlich war.
.
Auch Petrus hatte für unsere Unternehmung Verständnis, und bot uns einen Mix aus Wolken und Sonne bei erträglichen 16-18 Grad. Zum Abschluß der Tour
drehte er allerdings kräftig den Hahn auf, was aber für Erfrischung auf den letzten paar hundert Metern sorgte. Barfuß im Regen fühlt sich auch auf Naturwegen super an,
wenn auch der Lehm verdammt rutschig wird. Das machen wir gerne und bald wieder !

Schöne Füße allen Mitwanderer und an das Forum !

Ralf (BN)


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