Weshalb so Nationalistisch? "Sprachkolonialisierung" klingt wie aus dem Programm gewisser Parteien am rechten äußeren Rand.
Barfüßigkeit darf sich bei so einem öffentlichen Auftritt ruhig auch mal fetzig, flippig und modern darstellen, attraktiv für junge Leute.

Du, Detti - ehe du mich Nationalist heißt - "Sprachkolonisierung" ist ein sprachwissenschaftlischer Begriff: Er kennzeichnet ein Phänomen, das schon längst in der Sprachwissenschaft geforscht wird, und zwar die Tatsache, dass es einer herrschenden Kultur(/Sprache) fast immer in der Weltgeschichte gelingt, sich auf alle Sprachen durchzusetzen und zu verbreiten, die unter ihrem Einfluss stehen (so war es rund um das Persiche Imperium im V Jh. v.C., bis zu den italienischen Faschisten, deren Beziehungen mit dem deutschen Nationalsozialismus so eng und freundlich waren, dass Mussolini sich stolz nannte, fließend Deutsch zu sprechen!). Dass heutzutage die herrschende Kultur in den Vereinigten Staaten von America und deren Sprache besteht, steht nicht in Programmen von Rechtsradikalen (die eher damit beschäftigt sind, die "Moslemisierung" des Westen zu fürchten) sondern in jeglichem Buch über Weltgeopolitik. Als nicht Muttesprachler habe ich mich sehr bemühen müssen, um eure schöne Sprache zu lernen und es hat mir immer leid getan, zu hören, wie viele unnützlichen Anglizismen (Englisch ist außerdem die einzige Sprache aus der man heute neue Wörter schöpft) verwendet werden, für Ausdrücke, die meistens eine deutsche Entsprechung hätten. Und es macht mich umso trauriger, zu lesen (von dir, Detti), dass "fetzig, flippig, modern dargestellt, attraktiv für junge Leute" ENGLISCH gleichkommt! Ich finde es, eine sehr arme Vorstellung der Welt. Aber wenn Deutsch langweilt, warum dann nicht Arabisch? Oder ist so eine "Sprachversöhnung" vielleicht nicht so modern und attraktiv?

Un caro saluto a tutti dal Nord Italia! )

und verzeiht, wenn ich vom Thema abgekommen bin
euer Federico