Hallo Martin,

Ich habe mir gedacht, dass es vielleicht gar nicht schaden kann, wenn
man das Gästebuch (in diesem Fall von der Berliner Morgenpost) nutzt,
und seinen Unmut über derart schlechte und unqualifizierte Beiträge
zum Thema "Barfußlaufen" äußert. Vielleicht habt Ihr Lust und
schreibt auch etwas...

ich verstehe Deinen Ärger. Der Beitrag ist wirklich nicht sehr qualifiziert. Allerdings sieht es für mich so aus, als ob der Beitrag eindeutig eine Glosse ist - auch wenn ich den Kontext des Artikels und den Stil der BM nicht kenne. Und auf eine Glosse (wenn dem so wäre!) würde ich nicht beleidigt, sondern bestenfalls auch ironisch reagieren. Ansonsten läuft man Gefahr, sich der Lächerlich preis zu geben. Es ist ja kein Artikel übers Barfußlaufen als solches, sondern ein rein persönliches und subjektives Statement der Journalistin.

Und wenn es eine Glosse ist, dann ist es auch wenig hilfreich, im Gästebuch das journalistische Selbstverständnis der Dame anzuprangern und einen "Pflichtbesuch" aller Pressekonferenzen einzufordern. Das ist natürlich eine völlig utopische Vorstellung. Journalisten (bzw. die leitenden Redakteure) entscheiden immer frei und nach ihren eigenen Kriterien, welche PK besucht wird und welche nicht. Wer nicht nur mit dem lokalen "Käseblättchen" zu tun hat, kennt doch die Terminfülle der Journalisten. Wenn der Abwägungsprozess in Form einer Glosse öffentlich wird, sehe ich darin nichts ehrenrühriges - auch wenn ich die Argumente der Frau nicht als die meinigen ansehen würde.

Geschickter wäre gewesen, einen motivierenden Barfußbeitrag als Antwort zu schreiben, oder die Dame zu einem Barfußspaziergang durch die Grünanlagen Berlins einzuladen.

Grüße
Kai

Kais Journal: Barfußwandern, Ökologie, Thoreau, Reiseberichte