Barfuß im Fitness-Studio (Hobby? Barfuß! 2)

Carina @, Sunday, 19.01.2003, 14:16 (vor 7923 Tagen)

Habe heute allen meinen Mut zusammengenommen und barfuß Fitnesstraining gemacht. War echt spannend, da es normalerweise eher verpönt ist. Die Trainer finden das nicht so toll (verstehe ich echt nicht).
Habe mir extra eine lange, enge Sporthose (schwarz mit drei weißen Streifen) und ein schwarzes Shirt angezogen weil ich auch wollte, daß es ein Bißchen auffällt.
Die Blicke waren sehr interssant. Meistens begutachteten die Mädels meine Füße am längsten.

Ich fand's toll und mache es jetzt öfters! Hat noch jemand Erfahrungen im Fitness-Studio gesammelt?

Carina

Barfuß im Fitness-Studio

Ralf, Sunday, 19.01.2003, 16:15 (vor 7923 Tagen) @ Carina

Hallo Carina,

ich trainiere bei Kieser, da ist barfuß ausdrücklich verboten :-(
Durch dein Posting ist mir aber wieder in den Sinn gekommen, dass ich deshalb schon lange an die Zentrale in der Schweiz schreiben wollte mit der Bitte, die restriktive Haltung zu überdenken. Nun habe ich das heute endlich gemacht, mal sehen, was die antworten.

Gruß, Ralf

Barfuß im Fitness-Studio - warum es verboten ist.

steveh, Monday, 20.01.2003, 00:08 (vor 7922 Tagen) @ Ralf

Hallo Carina,
ich trainiere bei Kieser, da ist barfuß ausdrücklich verboten :-(
Durch dein Posting ist mir aber wieder in den Sinn gekommen, dass ich deshalb schon lange an die Zentrale in der Schweiz schreiben wollte mit der Bitte, die restriktive Haltung zu überdenken. Nun habe ich das heute endlich gemacht, mal sehen, was die antworten.
Gruß, Ralf

Wenn es verboten ist, dann möglicherweise wegen Fusspilzinfektionsrisiken.
Die denken ja beim Erlass von Verboten nicht an Viel-Barfüsser die selten von Fusspilz befallen sind.

Sondern an Schuhträger die nur im Schwimmbad barfuss sind, und von dort Fusspilz ins Fitness Studio einschleppen könnten.

Auf Sportinfrastrukturen im Freien oder in Freibädern ist das Problem nicht so dringlich. Habe mal gelesen UV vernichtet anscheinend die Fusspilz-Sporen ( im Sommer ! ). Stimmt das ?

Aber ich kenne einen Fall eines Beachvolleyball Turniers auf einem provisorisch dafür präparierten öffentlichen Platz.
Dort wurde ausdrücklich verfügt dass der gebrauchte Meer-Sand nach dem Turnier nicht auf Kinderspielplätzen, sondern im Strassenbau wiederverwertet werden soll, weil alle Teilnehmer barfuss darin herumgelaufen sind.

Eben auch wegen dem Durchschnitts-Schuhträger der ausnahmsweise barfuss ist ...

Barfuß im Fitness-Studio - warum es verboten ist.

Ralf, Monday, 20.01.2003, 09:56 (vor 7922 Tagen) @ steveh

Wenn es verboten ist, dann möglicherweise wegen ...

Die können mir ja mal erklären, wieso. Ich hätte da relativ wenig Bedenken, da Hygiene dort groß geschrieben wird.

.. nur im Schwimmbad barfuss sind, und von dort Fusspilz ins Fitness Studio einschleppen könnten ..

Ohne hier eine neue Diskussion auslösen zu wollen (ich glaube, im Best-Of gib's schon reichlich Stoff): Nach meinem Kenntnisstand ist das kein schwimmbadspezifisches Problem, da Pilzsporen tendenziell omnipräsent sind, also überall vorhanden. Allerdings ist die vom Wasser aufgeweichte Haut empfänglicher für die "Ansiedlung", die dann durch das feuchtwarme Klima im Schuh nach dem Baden unterstützt und die Vermehrung gefördert wird. Wahrscheinlich gäbe es überhaupt kein "Schwimmbad-Fußpilz-Problem", wenn alle hinterher barfuß bleiben würden. Dann würden allerdings einige Pharmafirmen alt aussehen ...

Habe mal gelesen UV vernichtet anscheinend die Fusspilz-Sporen ( im Sommer ! ). Stimmt das ?

Mit entsprechender UV-Dosis kannst du natürlich alles lebendige vernichten ... Müsste man mal einen Biologen fragen, der auf Mykologie spezialisiert ist, vielleicht liest einer mit?. Wie gesagt, das Problem ist wohl eher nicht das Vorhandensein von Pilzsporen, als vielmehr das Schaffen von infektionsbegünstigenden Bedingungen.

Gruß, Ralf

Barfuß nach dem Schwimmbad (ja) und vor dem Schwimmbad (?)

steveh, Monday, 20.01.2003, 19:48 (vor 7922 Tagen) @ Ralf

... Allerdings ist die vom Wasser aufgeweichte Haut empfänglicher für die "Ansiedlung", die dann durch das feuchtwarme Klima im Schuh nach dem Baden unterstützt und die Vermehrung gefördert wird. Wahrscheinlich gäbe es überhaupt kein "Schwimmbad-Fußpilz-Problem", wenn alle hinterher barfuß bleiben würden. Dann würden allerdings einige Pharmafirmen alt aussehen ...

Das mache ich immer.
Der Gedanke nach dem Schwimmbad Schuhe oder Sandalen mit Pilzsporen zu "impfen", ist mir ein Horror.

Ausnahme wenn es sehr sehr kalt ist z.B -10 C.

Frage:
Was denkt ihr vom Schwimmbad-Besuch ganz ohne Schuhe ?

Ich tue es im Sommer immer bei Freibädern, weil man ja dort sowieso barfuss im Freien läuft, über Rasen oder Erdboden, und es ist eine Dusche unmittelbar am Becken, unter der auch die Füsse sauber werden.

Ich hatte aber bislang oft Hemmungen, ein Hallenbad barfuss zu betreten, aus hygienischen Gründen.

Ich denke an das Szenario: Schwarze Fussabdrücke auf den weissen feuchten Fliesen von der Umkleidekabine bis zur Dusche ???

Eure Meinungen oder Ideen ?

Auch vor dem Schwimmbad

Michael (wat) @, Tuesday, 21.01.2003, 06:54 (vor 7921 Tagen) @ steveh

Hallo Steve.

> Was denkt ihr vom Schwimmbad-Besuch ganz ohne Schuhe ?

Wenn nicht auf dem Weg zum Schwimmbad, wo sonst?

Ich gehe außerhalb der Frost- und niedergeschlagenen Tage überwiegend barfuß zum Schwimmbad. Es sind hier drei Hallenbäder fußläufig schnell erreichbar, von diesen haben zwei bald nach dem Eingang, noch bevor man in feuchte oder frisch gewischte Bereiche kommt, Waschbecken, in denen ich den Schmutz schnell abwasche. Sonst hilft ein Handtuch zum Entfernen des gröbsten Drecks, und im Zweifelsfall "schwebe" (ahem) ich halt unter Umgehung aller feuchten Stellen unter die Dusche.

Nach Möglichkeit kann man ja auch kurz vor Betreten des Bades dafür sorgen, dass man nochmal über eine Wiese oder saubere Pfütze geht. Es wäre mir im Übrigen zwar auch peinlich, sofort als Urheber identifizierbar Abdrücke zu hinterlassen, aber die hygienischen Bedenken kann ich nicht teilen. Es ist doch nur Schmutz...

Michael

Füße säubern

Georg, Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 20:11 (vor 7921 Tagen) @ Michael (wat)

Sonst hilft ein Handtuch zum Entfernen des gröbsten Drecks, und im Zweifelsfall "schwebe" (ahem) ich halt unter Umgehung aller feuchten Stellen unter die Dusche.

Nach Möglichkeit kann man ja auch kurz vor Betreten des Bades dafür sorgen, dass man nochmal über eine Wiese oder saubere Pfütze geht. Es wäre mir im Übrigen zwar auch peinlich, sofort als Urheber identifizierbar Abdrücke zu hinterlassen,

Hallo zusammen,
zu meiner barfüßigen Ausrüstung gehören sogen. "Feuchte Tücher", die sich zum ambulanten Säubern im Bedarfsfall bestens eignen.
Gibt es beim Discounter mit den vier Buchstaben, von denen der erste und letzte Vokale sind ...

Gruß
Georg

PS : Michael, wie war es auf der Informationsveranstaltung am Wochenende?

Zum Bochumer Naturheiltag

Michael (wat) @, Wednesday, 22.01.2003, 17:00 (vor 7920 Tagen) @ Georg

Hallo Georg.

Mit den "feuchten Tüchern" habe ich bei dem bisher einmaligen Einsatz-Notfall schlechte Erfahrungen gemacht. Zugegeben ging es um Lehm, das ist dann ein etwas gröberes Kaliber. Ein ordentliches Handtuch war deutlich wirksamer, und ein mit Tee aus der beim Sturz geborstenen Thermosflasche getränkter Leinenbeutel...

> Gibt es beim Discounter mit den vier Buchstaben, von denen der erste und letzte Vokale sind ...

"Ohje"? ;-)

> PS : Michael, wie war es auf der Informationsveranstaltung am Wochenende?

Unterschiedlich, aber insgesamt ganz gut. Es ging auf dem 5. Bochumer Naturheiltag um verschiedene Aspekte von Naturheilverfahren und mit dem Modebegriff "ganzheitlich" zu bezeichnenden Arten und Weisen, mit dem Körper, seiner Gesunderhaltung und seinen Krankheiten umzugehen: Ernährungsfragen, die Ursachen und Auswirkungen der individuellen Körperhaltung, was bei den Füßen begann und beim Kopf endete, Akupunktur, Hypnotherapie, Fußreflexzonenmassage, und und und. Der Detailgrad ging von grundlegenden Überblicken, etwa über das Immunsystem, bis hin zu Abhandlungen über spezielle Verfahren, für die ich persönlich bisher nur begrenzt zugänglich bin. Die Anwesenden waren zu gut 70% weiblichen Geschlechts, und Evas Mann, sie selbst und ich drückten den Altersdurchschnitt doch mehr oder weniger deutlich.

Die Fußreflexzonenmassage war zwar prinzipiell nett, aber sie zeigte bei mir am Samstag nicht die erhoffte Wirkung, weil ich erstens etwas angespannt war und zweitens die ganze Zeit schon barfuß rumgelaufen war. Immerhin ahne ich nun, warum ich es besonders angenehm finde, mich in der Mitte der Handflächen oder Fußsohlen zu massieren: Dort wird, so die Lehre, das Zentralnervensystem in Gestalt des Solar Plexus abgebildet. Professionell durchgeführt kostet die Massage einen zweistelligen Betrag pro Sitzung.

Und zuvor gab es einen Programmpunkt über die sog. "Masai-Barfuß-Technologie". Was soll ich sagen. Ich war da aus den entsprechenden Forumsbeiträgen voreingenommen und bin ja ohnehin ideologisch verdorben, so dass ich mir kein ausgewogenes Urteil erlauben kann. Am Ende fühlte ich mich jedenfalls darin bestätigt, dass es im Grunde absolut unverantwortlich ist, nicht barfuß zu gehen, dergestalt wurden die unmittelbar aus dem Tragen von Schuhen mittelfristig resultierenden Schädigungen deutlich. Doch etwas ausführlicher, so wie ich mich lückenhaft noch erinnere:

Etwa fünfundzwanzig Interessentinnen und außer mir sechs Interessenten waren da, womit es einer der kleineren Beiträge des Tages war. Eine Dame Mitte Dreißig, ausgebildete Bewegungstherapeutin, stellte mit unverhohlenen kommerziellen Interessen dar, wie sie im Zuge ihrer Ausbildung zu diesem den Fuß beim Gehen und Laufen zum Abrollen zwingenden Schuh fand. "Wir Frauen wollen ja kleine Füße haben und tragen deshalb ganz gerne enge Schuhe." - zustimmendes Nicken, so ging es los.

Sie sei während ihrer Ausbildung beim Turnen in der Halle dann meist barfuß gewesen und habe irgendwann gemerkt, dass es anstrengender sei, sich auf diesen bekannten Turnmatten zu bewegen, aber doch ihre Füße kräftigte. Jedenfalls sei sie dann immer mehr barfuß gewesen und auch ab und zu im Sommer so nach draußen gegangen; an dieser Stelle lachte sie, als habe sie ein sehr privates Detail enthüllt. Irgendwann sei sie dann an diese Spezialschuhe geraten und habe zunächst schnell Muskelkater in den Füßen bekommen, "oh, da ist ja was!" gemerkt, damit dann mehr und mehr trainiert, sie auch im Alltag getragen. Schließlich sei sie so davon überzeugt gewesen, dass sie sie nun vertreibe, aber nur explizit als Sportgerät und in Verbindung mit einem Gutschein zu einem Training bei ihr, damit die Geräte unter fachlicher Aufsicht eingesetzt würden...

Die Fragen des Publikums bezogen sich darauf, ob ganz bestimmte Leiden damit behebbar seien, unter anderem:
- Rückenschmerzen und Haltungsschäden (dazu berichtete sie von ihrem Freund, dessen völlig kraftlose Füße wohl von allen Ärzten, die er wegen seiner Schmerzen aufgesucht habe, ignoriert worden seien - erst als sie mit ihm gezielt Krankengymnastik unter Einschluss der Füße zu machen begann, habe sich sein Zustand gebessert)
- eingebrochene Fußgewölbe
- hallux valgus, Hammerzehen (als Verursacher nannte sie bei letzterem u.a. Birkenstock-Schuhe mit ihren vorgefertigten Fußbetten und festen Sohlen, die nichts für die Muskeln täten, sie im Gegenteil erschlaffen ließen)
- Kniebeschwerden (sie forderte uns hier auf, uns mal hinzustellen und zu fühlen, wie wir auf dem Boden ständen, auf der Ferse oder den Ballen, ob die Knie durchgedrückt oder leicht gebeugt seien; der angepeilte Erkenntnisgewinn blieb bei mir aus offensichtlichen Gründen aus)

Barfuß gehen wurde immerhin kurz erwähnt, da die Referentin den Barfußpark in Bad Sobernheim am Rande ansprach, ist aber insbesonders als fortgeschrittene Maßnahme derart folgerichtig, dass ich die freundliche Bemerkung, die einer der Männer zu mir machte, als er meine Füße sah, und den Halbsatz "wenn es nicht gegen die Konventionen wäre..." enthielt, für einen Hinweis auf das eigentliche Problem halte.

Als wichtigste Erkenntnis und Fazit folgt aus all dem, dass Interesse an dem Thema Fußgesundheit besteht, die körperlichen Zusammenhänge zumindest in gesundheitlich interessierten Kreisen begriffen werden und man vielleicht nur die passende und - man höre und staune - absolut kostenfreie Alternative entsprechend schmackhaft machen muss. Und wenn man mit den genannten Gerätschaften schon Zugang zu einem "Naturheiltag" bekommt, sollte das ja wohl mit tatsächlichem Barfuß laufen erst recht möglich sein. Vielleicht kann "Dr. Kerscher" nächstes Jahr mal kommen und dazu dozieren? Ich besitze ja keine aussagekräftigen Titel... nun ja, es sollte auch anders funktionieren.

Jetzt geht es erstmal zu "Ohje".

Schöne Grüße,
Michael

P.S.: Es fiel mir das Akronym FELD für "Fuß-Entwicklungs-Land Deutschland" ein, das sei noch angefügt.

Barfuß im Fitness-Studio

Ralf, Tuesday, 21.01.2003, 19:33 (vor 7921 Tagen) @ Ralf

Hallo nochmal,
heute kam schon die Antwort von Kieser.

Turnschuhe seien nicht zwingend vorgeschrieben, man könne auch gerne in Socken trainieren. Barfuss könne man aber aus hygienischen Überlegungen und aus Rücksicht auf die anderen Trainierenden nicht gestatten. Man hofft, mir mit dieser Möglichkeit entgegenkommen zu können.

Na immerhin! Da ich in meiner Anfrage auf die Möglichkeit zur Kräftigung der Fußmuskulatur durch Barfußlaufen und die gesundheitspräventiven Effekte Bezug genommen habe, durchaus eine stimmige Antwort.

Gruß, Ralf

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