Novemberpresse, die letzte (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Sunday, 08.12.2002, 19:54 (vor 7964 Tagen)

Hallo zusammen,
mit leichter Verspätung kommt der letzte Teil der Novemberpresse:

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Die Wut an der "Todesküste" wächst
LA CORUÑA/MADRID (dpa). ? Auch ein Deutscher ist Opfer der Ölpest an der "Todesküste" Spaniens geworden: Manfred, genannt "Man", ein Eremit, der in dem entlegenen Fischerdorf Camelle in einer einfachen Hütte auf den Felsen lebt. Der etwa 65 Jahre alte Einsiedler musste miterleben, wie sich die schwarze Flut über die aus Stein, Holz und Walknochen geschaffenen Skulpturen seines Freilichtmuseums ergoss.
Der hagere, immer nur mit einem Lendenschurz bekleidete Deutsche ist in Galizien ein Unikum. Als er vor 40 Jahren nach Camelle kam, war er ein kultivierter Mann, der zur Sonntagsmesse ging, erzählen die Fischer. Doch als eine Dorfschülerin seine Liebe nicht erwiderte, ging er zunächst in die Wälder und kehrte später halb nackt, barfuß und mit einem langen Bart zurück. Seitdem lebt er von den Eintrittsgeldern seines gut besuchten Museums. "Lass mich bitte allein" ? mehr habe der Deutsche nicht über die Lippen gebracht, als er die Katastrophe sah: Sonst schwamm er jeden Tag noch weite Strecken im Meer.
Das Schicksal Manfreds ist bei weitem nicht das Schlimmste an der "Costa de la muerte". Nach der Ölflut stehen hunderte Familien vor dem Ruin. Und niemand weiß, ob es nicht noch schlimmer kommt [...]
[Nürnberger Zeitung, 21. 11. 2002]
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Lateinamerikanisches Rock-Feuerwerk - Shakiras «Tour of The Mongoose» [...]
New York (dpa) - Feuerwerk auf der Bühne, bauchfreier Tanz unter einem riesigen Schlangenkopf und astreiner Rock: Shakira zog am Mittwochabend (Ortszeit) im New Yorker Madison Square Garden alle Register.
Der kolumbianische Superstar ist seit Anfang November auf ihrer ersten Welttournee «Tour of the Mongoose» (Mungo). «Im Madison Square Garden wollte ich schon spielen, seit ich acht Jahre alt bin», bekannte sie gleich am Anfang ihrem zum Großteil lateinamerikanischen Publikum, das sie begeistert begrüßte.
Knappe zwei Stunden lang hielt sie mit Hits wie «Underneath Your Clothes» und «Whenever, Wherever» den ausverkauften Garden in ihrem Bann. Das dunkle Vibrato ihrer Stimme ist live sogar noch besser als auf dem Album. [...]
Dafür geht sie mit den kreischenden Fans, ihrem Gesicht auf der Frontseite aller großen Magazine, den Fernsehauftritten und dem Fotografenpulk mehr als locker um: «Als der Erfolg an meine Tür geklopft hat, war ich gar nicht überrascht. Ich habe ihn erwartet, so als ob wir eine Verabredung hatten. Und deshalb bin ich nicht geblendet vom Blitzlichtgewitter, und deshalb verführt mich der Glanz der Popularität auch nicht», sagte sie einmal in einem Interview des Magazins «Rolling Stone».
Auch wenn es für die USA und den Rest der Welt so aussieht, als wäre Shakira mit ihrem ersten englischsprachigen Album «Laundry Service», das neun Millionen Mal verkauft wurde, aus dem Nichts zu einem Weltstar geworden: In Latein-Amerika ist sie schon populär seit sie als 13-Jährige ihren ersten Plattenvertrag für «Magia» (Magie) bei Sony Music Columbia unterschrieb. «Pies Descalzos» (Barfuß) machte sie zu einem Megastar in der spanisch-sprechenden Welt [...]
Aber erst das Crossover-Album «Laundry Service», auf dem über die Hälfte der Songs englisch sind, verschaffte ihr den ganz großen Durchbruch. [...] Ihre Hits «Whenever, Wherever» und «Underneath Your Clothes» landeten in zahlreichen Ländern auf Platz eins der Charts. [...]
Und was wünscht sich ein Weltstar jetzt noch? «Ich gehöre nicht zu denjenigen, die gerne mit berühmten Leuten herumhängen und Designer- Klamotten tragen. Ich hätte gerne eine Farm mit Pferden und würde dort Tomaten und Zwiebeln pflanzen. Das sind die Sachen, von denen ich träume», sagt sie. Zuerst muss sie jedoch die Welt erobern. Die «Tour of The Mongoose» führt sie durch 50 Städte in 30 Ländern. Am 12. Dezember tritt Shakira in Köln auf - ihr einziges Deutschlandkonzert.
[Freies Wort (und viele andere), 22.11.2002]
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Echte Hobbit-Fans kamen barfuß
Sauron, Orks und Elben im Maritim - "Herr der Ringe"-Fans kamen aus ganz Deutschland nach Bonn - Schauspieler berichteten von den Dreharbeiten - Nach Herzenslust fachsimpeln [...]
Bonn. Ob sie in Anlehnung an die "Trekkies" irgendwann "Ringlies" genannt werden, ist noch unklar. Dass aber die Fangemeinde von Buch und Film "Der Herr der Ringe" bereits riesengroß geworden ist, machte der "Ring-Con" im Maritim-Hotel deutlich. [...]
Dabei führte ihre Anreise zu Verzögerungen im Straßenverkehr, denn zahlreiche Fans hatten sich ebenso wie ihre Vorbilder aus der Geschichte gekleidet: Mit Roben, Kettenhemden, Schwertern und spitzen Elbenohren sorgten sie beim Gang zum Maritim für verdutzte Gesichter.
Einige erreichten dank bester Ausstattung höchste Ähnlichkeit zu den Filmdarstellern. Immerhin hat ein echter Hobbit-Fan ebenso wie Frodo Beutlin nackte Füße - für die Kälteempfindlichen gab es jedoch auch täuschend echte Gummifüße mit rutschfester Sohle. [...]
Unschätzbarer Wert der ganzen Aktion war jedoch das Zusammenführen der Fans aus ganz Deutschland, die in Bonn auf Gleichgesinnte trafen und so nach Herzenslust, ob nun mit oder ohne die Mitglieder der "Deutschen Tolkien-Gesellschaft" über ihr Lieblingsbuch oder -film fachsimpeln durften und die sich nun gemeinsam auf den Kinostart des zweiten Teils freuen.
[Kölner Stadt-Anzeiger, 26. 11. 2002]
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Wasser tut gut, ist aber nicht alles
Anerkennung Manderscheids als heilklimatischer Kurort 1989 gab Anlass zur Gründung des Kneipp-Vereins [...]
Der Pfarrer Sebastian Kneipp war sozusagen der Begründer der ersten "Wellness-Bewegung". Schon um 1880 hatte er erkannt, dass viele Krankheiten gelindert oder sogar ganz verhindert werden können, wenn die Menschen bestimmte Punkte berücksichtigen. So stellte er die Lehre von den fünf Elementen Ernährung, Bewegung, Lebensgestaltung, Heilpflanzen und Wasser zusammen.
Diese grundlegenden Dinge zur Gesunderhaltung versucht der Kneipp-Verein Manderscheid, den Leuten auch heute nahe zu bringen. Anlass für die Vereinsgründung im Jahr 1989 war die Anerkennung Manderscheids als heilklimatischer Kurort im Jahr zuvor.
"Wir versuchen im Laufe eines Jahres alle fünf Elemente zu vermitteln" [...] So führt der Verein beispielsweise einmal im Jahr einen Aktionstag durch. Dabei werden natürlich auch die in Manderscheid angelegten Kneipp-Becken genutzt. Doch auch Informationen zu gesunder Ernährung, über Kräuter gehören zu einem solchen Aktionstag dazu. Das Erfühlen der Natur mit allen Sinnen ist ein weiteres Anliegen des Kneipp-Vereins. So werden bei einem Aktionstag nicht nur die Füße im Wasser gekühlt, auch durch nasses Gras kann mit bloßen Füßen erfühlt werden. Besonders Kinder lassen sich davon oft begeistern. Auch Bewegung ist bei einem Kneipp-Aktionstag Thema. Gymnastik und Walking sind dabei zwei Möglichkeiten, etwas für die Fitness zu tun. [...]
Bemühungen des Kneipp-Vereins kommen aber auch Gästen in Manderscheid zugute. So setzt sich der Verein für einige Veränderungen in der Stadt ein. Wassertretbecken und eine Kräuterspirale im Kurpark sind auf seine Initiative hin entstanden.
[Trierischer Volksfreund, 27. 11. 2002]
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Schuhsammelaktion für Afghanistan erfolgreich abgeschlossen
Schüler der Erweiterten Realschule Theley sammelten 1500 Paar Schuhe - Einzigartiges Erlebnis der Hilfsbereitschaft
Theley (ver). Kinder die über Winter keine Schuhe haben, die bei Temperaturen unter 20 Grad barfuß laufen müssen. Für die Schüler der Erweiterten Realschule in Theley war erschütternd, was sie da von Hauptfeldwebel Gerhard Folz hörten. Der Soldat berichtete den Schülern der Klasse 6a von seinem Einsatz in Afghanistan.
"Kinder ohne Schuhe im Winter? Da könnten wir doch was machen", war danach die Meinung der Klassenlehrerin Ute Simon und ihrer Schüler. Bei den Schülern und Lehrern der Erweiterten Realschule wollte man nachfragen.
Was dann kam, damit hatte keiner gerechnet: "Nachdem es in der "Saarbrücker Zeitung" gestanden hatte, brach eine wahre Lawine über uns herein", freut sich Ute Simon über den unerwarteten Erfolg der Aktion. Viele Spender hatten neue Schuhe und Socken abgegeben, einige Schuhe waren nach ein paar Bürstenstrichen oder einer gründlichen Reinigung wieder verwendbar. "Mit so vielen Schuhe hatten wir doch nicht gerechnet", gibt Andreas, zwölf, zu "ich dachte es werden vielleicht mal 200 Paar." [...] Jessica: "Opa schätzt, anhand der gepackten Kartons, dass etwa 1500 Paar Schuhe zusammengekommen sind." Unterrichtspausen, Nachmittage, ein ganzer freier Samstag wurden aufgewandt, um die Schuhe zu sortieren und zu bündeln. [...] Dann holten Soldaten die Schuhe ab. Die ganze Schule half beim Verladen der Kartons, ein ganzer Lastwagen voll. Als Dankeschön und Erinnerung an diese einzigartige Sammelaktion gab es von den Soldaten zwei Poster mit Bildern der afghanischen Berge, ein Blick über Kabul bis zum Hindukusch. Dorthin, wo bald Kinder in den Schuhen Gleichaltriger aus Theley den Winter durchstehen können.
[Saarbrücker Zeitung, 28. 11. 2002]
Die Temperaturangabe stimmt nicht, in Afghanistans Bergen wird es im Winter derart kalt, dass es auch mit der Übung, die die Kinder dort gewiss haben, barfuß kaum auszuhalten ist. Bei uns hingegen wird es ja nur noch selten so kalt - somit sind die Schuhe hier tatsächlich weitgehend entbehrlich ...
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Das Leben kann spannend wie ein positiver Krimi sein
Abenteurer Rüdiger Nehberg berichtet am Sonnabend von seinen Reiseerlebnissen
Menschenrechtler Rüdiger Nehberg berichtet am Sonnabend ab 19.30 Uhr im Görlitzer Wichernhaus in einer 90-minütigen Dia-Reportage über seine spannenden Reisen um die Welt. Nehberg hat unter anderem mit einem Tretboot den Atlantik überquert und ist per Bambusfloß von Senegal nach Brasilien gereist.
Für welche Art des Reisens wollen Sie Ihre Zuschauer begeistern?
Für Abenteuertouren auf eigene Faust. Die sind viel spannender und bildender als beispielsweise von Neckermann gereist zu werden. Der Individualtourist kommt viel näher an die Menschen heran. Er lernt ihren Alltag kennen und bekommt auch ein Gefühl dafür, wie es sich in dem jeweiligen Land lebt, wo er gerade ist. Und er lernt, sich selbst zu engagieren. Das eigene Leben kann spannend wie ein positiver Krimi sein.
Wie viel Gepäck führen Sie auf Ihren Reisen mit sich?
Wie reist eigentlich der Abenteurer Nehberg nach Görlitz?
Nicht barfuß. Da muss ich Sie enttäuschen. Ich komme mit dem Auto, in dem sich auch die ganze Technik befindet. [...]
[Sächsische Zeitung, 29. 11. 2002]
Das enttäuscht uns tatsächlich, Herr Nehberg !
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Der kuschelige "Giles" ist das beliebteste Geschenk zum Fest aus Londons berühmten Luxuskaufhaus Harrods [...]
"Giles" trägt einen kuschelig warmen, weißen Strickpullover und dazu einen rotkarierten Schal. Auch sonst ist er ziemlich flauschig anzufassen und weil er eben so niedlich ist, findet der offizielle Weihnachtsbär des Londoner Luxuskaufhauses Harrods schnell neue Freunde. "Es ist unser meist verkaufter Einzelartikel", freut sich Harrods-Sprecher Michael Mann. 70 000 von Giles' Brüdern werden wohl bis Heiligabend ein neues Zuhause finden. "Den ersten 'Christmas bear' gab es vor 18 Jahren und die haben mittlerweile Sammlerwert." Das Pelztier 2002 kostet 24,95 Pfund (fast 40 Euro) und damit man die Jahrgänge unterscheiden kann, tragen die Bären unter der linken Tatze den Namen Harrods und ihr "Geburtsjahr".
Eigentlich dürfte sich Giles gar nicht in dem ehrwürdigen 1849 gegründeten Kaufhaus an Londons Knightsbridge aufhalten: "Barfuß kein Zutritt" lautet eine von vielen Etikette-Vorschriften des Harrods- Dress-Codes. Auch für Bermuda-Shorts-Träger, Fans ärmelloser Sportunterhemden und Sandalen-Freunde heißt es: Wir müssen draußen bleiben. "Das Einkaufserlebnis soll so angenehmen wie möglich sein ? in jeder Hinsicht", begründet Harrods seine Standards. [...]
[Ostsee Zeitung, 30. 11. 2002]
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Belesene Füße
Georg


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