grundsätzliche Gedanken (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Thursday, 07.11.2002, 11:09 (vor 7996 Tagen) @ Der Füßiker

Ein Beschuhter denkt auch selbstständig und macht nicht das, was die wenigsten "normalen" machen,
nämlich: ohne nachzudenken nachmachen, was die wenigsten anderen machen.

Hierzu bemerke ich nur, daß fast alle ernsthaften Barfüßer darüber reflektiert haben, warum und wann sie jewils barfuß laufen, während die meisten Schuhträger sich nicht aus Überzeugung in ihre Schuhe und Sokken pellen, sondern lediglich gedankenlos das tun, was ihnen seit der frühesten Kindheit ankonditioniert wurde, "weil es alle machen". Die Schuhindustrie und der Handel freuen sich darüber, denn sie verdienen kräftig daran. Das kapitalistische Grundanliegen, den Menschen zum lebenslangen Verbraucher heranzuzüchten, bleibt auf diese Weise erhalten. Barfußlaufen ist ein (notwendiger) erster Schritt zur Überwindung dieses Systems, weshalb freies Barfußlaufen (also außerhalb eigens dafür vorgesehener Barfußpfade) durch die systemerhaltenden Kräfte der Gesellschaft folgerichtig als subversiv bekämpft wird. Barfußpfade wirken nämlich in diesem Sinne systemerhaltend, weil der "gefährlich subversive" Wunsch, den durch Schuhe nicht zuletzt auch wirksam symbolisierten (und noch wirksamer ausgeübten) Zwängen zu entfliehen, auf diese Weise wirkungsvoll kanalisiert und somit kontrolliert werden kann. Das Ergebnis besteht darin, daß sich nach dem Besuch des Barfußpfades alle wieder brav in ihre Schuhe pellen. Zum Barfußläufer wird dadurch keiner und die "Verbrauchermentalität" wird nicht beeinträchtigt, besonders dann nicht, wenn der Betreiber des Barfußpfades (schon allein wegen des Erhaltungsaufwandes" ein Eintrittsgeld verlangt.

Echte Barfüßigkeit, vor allem im Winter wider alle unhinterfragten Konventionen, ist der erste Akt der Befreiung des Menschen!

Barfuß,
Markus U.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion