Baruß Anfänger Geschichte (Hobby? Barfuß! 2)
Hi!
ich habe gestern Nacht meinen zweiten barfüßigen Spaziergang außerhalb des Hauses und außerhalb irgendwelcher Badeorte gemacht.
Der Gedanke, barfuß zu laufen (oder gar laufen zu müssen, weil ich keine Schuhe dabei habe, weil ich es so wollte) fasziniert mich seit jeher.
Da es bei mir genauso war, kann ich das sehr gut verstehen.
Und das, obwohl meine beiden bisherigen Erfahrungen nicht gerade angenehm waren.
Da meine Füße völlig untrainiert sind, ist jeder Schritt eine Qual. Egal ob Asphalt oder Waldboden, schon nach wenigen Metern scheinen sich hundert kleine harte Krümel in die Fußsohlen zu beißen und ich die Zähne aufeinander, um nicht aufzugeben.
Da hilft nur eins: immer wieder trainieren, trainieren, trainieren und niemals aufgeben! Am besten probierst Du es zuerst auf Gras, Sandboden und normalen Gehsteigplatten oder glattem Asphalt. Später kannst Du Dir dasnn auch Waldboden, Kopfsteinpflaster, rauhen Asphalt und noch später Feinschotter und Flußkiesel vornehmen. Grobschotter ist schließlich das Training für die ganz Harten...
Den ersten Barfußtrip hatte ich noch langwierig geplant. 4.20 Uhr morgens bei Sonnenaufgang spazierte ich einige Hundert Meter einen ausgewählten Waldweg, wo mir hoffentlich keine Leute begegnen würden.
Für den zweiten Spaziergang wählte ich ebenfalls einen abgelegenen Weg, der zu meinem Entsetzen allerdings leider inzwischen geteert war. Dieses Mal hatte ich mir - zum Lachen und Entsetzen vieler Echt-Barfüßer hier - etwas besonderes einfallen lassen.
Da ich mir auch nicht so gerne auf die Füße gucken lasse, habe ich ein paar alte, geschlossene Laufschuhe genommen und in mühevoller Arbeit die dicke Gummi-Sohle herausgetrennt. Zwei abgeschnittene Socken oberhalb des Schuhes herausragend täuschen insgesamt einen normalen Spaziergänger vor...
Was soll diese Tarnvorrichtung? Barfuß zu sein, bedeutet doch viel mehr, als nur den Boden mit den Fußsohlen zu berühren. Und warum sollte niemand Deine nackten Füße sehen dürfen? Sind die etwa unansehnlich? Wenn ich barfuß laufe,nehme ich durchaus billigend in Kauf, daß meine Mitmenschen es sehen (und hoffentlich nachahmen). Und wenn Dich jemand als "verkappten Barfußläufer" enttarnen sollte, könnte es wirklich geschehen, daß man Dich (und dann mit Recht) auslacht.
Aber davon abgesehen (und das betrifft einige hier): Ist Barfußlaufen denn etwas Schämiges und Quasi- Verbotenes, das man nur heimlich machen "darf"? Habt Ihr Euch so sehr dem stillen Diktat der schuhgläubigen Mehrheit unterworfen, daß Ihr nur heimlich oder verkappt barfuß gehen mögt? Ich nehme mir mein Recht auf Barfüßigkeit das ganze Jahr hindurch! Barfußlaufen ist etwas Schönes, das mir offenkundig guttut und nicht etwas, dessen ich mich schämen müßte!
...bis auf die taumelnden Schritte, die sich Dank der Krümel kaum vermeiden ließen. Hoffentlich sah das niemand.
Hir beschreibst du selbst sehr treffend, daß Du eben doch nicht wie ein "normaler Spaziergänger wirktest. Wer Dich so gesehen hat, mußte Dich zumindest für betrunken halten.
Aber es war ja 3 Uhr nachts und dunkel, außerdem abgelegen. Nach 100 Metern mußte ich leider aufgeben, da mein neues Tarnschuhwerk eine kleine Schwäche hatte und nochmal repariert werden mußte.
Die Lauf-Erfahrung war also wiedermal extrem unangenehm, was angesichts meiner geradezu babyweichen Füße nicht weiter verwunderlich ist. Dennoch fasziniert mich die Idee, Barfuß zu laufen, vorallem dort, wo sonst nur beschuhte Leute unterwegs sind, ungebrochen, und der nächste stolpernde Trip ist schon in Sicht. Vielleicht sogar heute Nacht...
Trau dich nur, mit der Zeit wird es immer besser werden, wenn Du nur fleißig trainierst. Aber laß bitte künftig die alberne Tarnvorrichtung weg. Die bringt nämlich wirklich nichts. Wenn Du dagegen offenkundig und öffentlich (auch bei Tage und wo es jeder sehen kann) barfuß läufst, wird Dein Selbstbewußtsein sich binnen kurzer Zeit mächtig entfalten!
Barfuß,
Markus U.