Die Rache der Sokken...?! (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Friday, 24.05.2002, 22:29 (vor 8225 Tagen) @ Jerry

Hi Jerry 2, hi jey!

Hallo, Jey,
habe eben Deinen Thread gelesen und war sehr entsetzt darüber. Jetzt können wir uns beide ja wohl die Hände reichen. Du wirst angemacht über Deine Barfüssigkeit im Büro und ich, weil ich zwar Sandalen, aber dazu keine Socken trage.
Was mich anbelangt: Ich ziehe zwar jetzt während der Arbeitsszeit immer Socken an (nun gut, sollen sie haben)! Aber dafür zahlen die Kollegen nun einen hohen Preis. Wenn sie mal wieder - wie so oft - angerannt kommen, weil ich ihnen helfen soll, ihren gerade schlapp gemachten PC wieder zum Laufen zu bringen, sagen ich: "Tut mir leid, ich habe im Moment sehr viel zu tun, ich habe keine Zeit, Dir (oder Ihnen) zu helfen. Wenden Sie sich bitte an die Systembetreuer. Dafür sind die da." (Habe ich in dieser Woche bereits mehrmals praktiziert). Außerdem trete ich seit Mittwoch (dies war mein erster Arbeitstag in dieser Woche) gegenüber meinen Kollegen sehr forsch auf und blicke ihnen mit strengen Blick in die Augen. Und der Kollege, der mich am vergangenen Freitag als "Neandertaler" titulierte, hat sich das grösste Eigentor geschossen: Er hat nun niemanden mehr, dem er seine privaten Probleme anvertrauen kann. Er kam jeden Tag zu mir ins Büro und weinte sich bei mir aus, wenn irgendetwas privat oder beruflich bei ihm schiefgelaufen war. Zu anderen im Amt hat er kaum Kontakt. Hinzu kommt, dass ich ihm öfter mal aus der Patsche geholfen hatte, wenn der Chef ihm eine Aufgabe übertrug, er aber dieser nicht gewachsen war und dann hilfeflehend zu mir kam. Auch das ist nun für alle Zeiten vorbei. Pech nun für ihn! Er kam zweimal in dieser Woche zu mir herein und tat so, als sei am letzten Freitag nichts gewesen. Ich blickte ihm dabei jedesmal tief in die Augen, so dass er regelrecht zusammenfuhr und fragte, ob er ein dienstliches Anliegen habe, wenn nicht, möge er bitte die Türe von aussen zumachen, ich habe viel zu tun. Er wunderte sich zwar über mein Verhalten, schien aber mittlerweise begriffen zu haben, was er falsch gemacht hat. Er kommt nicht mehr zu mir und ich habe meine Ruhe vor ihm. Vielleicht liegt mein Problem mit darin, dass ich immer zu freundlich zu den Kollegen war, und immer sofort "gesprungen" bin, um zu helfen wenn irgend jemand von ihnen ein Problem hatte. Doch das ist nun ein für alle Mal vorbei. That`s life!

Nun ja, das ist in der Tat eine originelle und passende Möglichkeit, sich zu rächen!
Ich selbst kann Sokken nicht ausstehen und trage deshalb so gut wie nie welche, und wenn, ist bei mir launemäßig der Weltuntergang nahe und ich bin (auch für mein eigenes Empfinden) genauso unausstehlich wie die Sokken. Ich kann daher verstehen, wenn Du in Sokken nunmehr den Mürrischen herauskehrst. Deine Kollegen habens ja offenkundig so gewollt und kriegen nun, was sie verdient haben.
Bei mir ist es so, daß ich als Anwalt bei der arbeit nicht barfuß sein kann, aber ich trage immerhin keine Sokken und kann, wenn ich bei der Arbeit allein bin, die Schuhe unterm Schreibtisch auch mal abstreifen. für die arbeit sokken anzuziehen, käme mir nicht in den Sinn. Schließlich soll die arbeit ja (zumindest teilweise) Freude machen, und das wäre nicht der Fall, wenn ich mich dafür täglich in die verhaßten Sokken pellen müßte!
Ich hoffe aber, daß Deine Kollegen einsehen werden, was sie verloren haben, und auch den Grund dafür erkennen!

Aber die Leute müssen erkennen, dass sie sich nicht alles bei mir erlauben können! Mit "Racheakten" muß man immer rechnen, wenn man Verteidigungs- bzw. Gegenmaßnahmen einleitet. Das ist ja auch in der Politik so.

Im übrigen: Auf Menschen, die keine Kinderstube haben und mich vor anderen niedermachen, kann ich verzichten. So etwas kann ich nunmal nie im Leben vergessen und da helfen auch keine Entschuldigungen mehr. Schließlich haben sie ihren wahren Charakter gezeigt.

Wenn du deinen Kollegen nicht erklärst, warum du dich jetzt so verhältst, werden sie es nicht verstehen, sich einfach von dir abwenden und du hast nichts erreicht.
Ich sagte ja, ich kann damit leben, wenn sich die Kollegen nun von mir abwenden sollten. Ich bin kein Herdentier, dass unbedingt die Gesellschaft anderer braucht, zumindest nicht um jeden Preis.
Läufst jetzt mit Socken rum, was dir überhaupt nicht gefällt und hast dazu kein kollegiales Verhältnis mehr zu den anderen. Willst du das wirklich? Ein offenes Wort könnte beiden Seiten weiterhelfen.
- Das glaube ich kaum. Ich schrieb ja hier schon öfter, dass ich sie gefragt habe, was sie damit bezwecken. Keinerlei Reaktion, lediglich dummes Achselzucken. Und wie bereits gesagt: Menschen, die ihr wahres Gesicht gezeigt haben und mich vor anderen demütigten, haben für alle Zeit bei mir verloren. Ich verhalte mich schließlich ja auch nicht so zu ihnen, wie die zu mir. Abgesehen davon, nicht auszudenken, wenn ich mich genau so verhalten würde und ich mich z. B. öffentlich über deren Turnschuhen lustig machen würde...Na, da wäre wohl was los!

Aber es gibt nichts schlimmeres, als mit den Kollegen im Klintsch zu liegen und keinen mehr zu haben, mit dem man mal ein persönliches Wort sprechen kann und darauf könnte es hinaus laufen, wenn du so weiter machst. -

ich wiederhole nochmals: I c h kann damit leben.

Genau: Laß dich nicht beirren! Wer intolerant ist und anderen ihren (sokkenlosen) Stil nicht gönnt, darf sich nicht wundern, wenn er künftig mürrische Reaktionen erhält und nicht mehr geholfen kriegt!
Daß sich dadurch das Betriebsklima für alle Beteiligten verschlechtert, ist bedauerlich, nach der Vorgeschichte (die ich aufmerksam mitverfolgt habe) aber wohl unvermeidlich. schade!

Barfüßige Grüße,
Markus U.


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