Ein Thema, das uns der Zeitgeist ja immer wieder aufdrängt! Jeder meint, sich vor den anderen rechtfertigen zu müssen:

der Barfüßige, weil er den Dresscode missachtet,

der Beschuhte, weil er ein schlechtes Gewissen hat, etwas Wesentliches zu versäumen.

Denn wir Mitteleuropäer sind doch alle heimliche Kneipp-Jünger und überzeugt, dass uns Barfußgehen gut tut. Die Asphalt- und Schotterorgien, die uns die Städteplaner und Wegebauer erschließen, sind allerdings Entgleisungen, die dem im Prinzip ja naturliebenden Germanennachkömmling den Rest geben.....

Auf Gran Canaria ziehen täglich barfüßige Karawanen über den Strand zwischen Playa del Inglès und Maspalomas. Doch will man in unserem Land Wege zu finden, auf denen Barfußlaufen Spaß macht, erfordert dies zähes Engagement! In der Stadt wird's wenig praktiziert, weil sich die Leute vor dem Füßewaschen drücken. Und ehrlich gesagt, für mein Empfinden ist der Untergrund da auch ziemlich eintönig....

Aber es gibt ja auch Parks, und in München habe ich im Englischen Garten schon am (sonnigen) 3. Feb. barfüßige Volleyballer gesehen. Die haben sich den Spass am Barfußgehen genauso gegönnt, wie ich oder viele andere aus diesem Forum, die an diesem Wochenende von schönen Barfußunternehmungen berichtet haben. Weniger glücklich sind die Leute, die es verpassen, die Möglichkeit für das "Leben auf freiem Fuß" beim Schopf zu ergreifen. Und wennsie einen Barfüßigen sehen, suchen die doch glatt nach Rechtfertigungen, warum sie sich dieses Vergnügen nicht gönnen! Zu kalt, zu steinig, zu schmutzig, zu ungeübt......

Gerade so, als wenn man ihnen einen Vorwurf machen würde! Was lernen wir daraus? Schuhträger haben's genauso schwer wie wir Barfußläufer. Am besten solidarisieren wir uns mit ihnen und gründen eine Initiative gegen den Rechtfertigungszwang!!!!

Schöne Füße, Lorenz

Mobil ohne Schuhe