Barfuß - unser Privileg (Hobby? Barfuß! 2)
Wie hält man das aus, was hier einige beschreiben, daß sie das ganze Jahr oder wenigstens den ganzen Sommer auf Schuhe verzichten?
Hallo Christine,
wenn man das möchte, ist es von unsere aller körperlichen Voraussetzungen her normalerweise kein Problem, denn der Mensch ist nicht dafür konstruiert, Schuhe zu tragen, sondern barfuß zu laufen.
Allerdings ist unsere heutige Umwelt nicht wirklich überall barfußfreundlich gestaltet und auch das jahrelange Schuhetragen hat die angeborenen Fähigkeiten von Menschenfüßen oft genug ziemlich verkümmern lassen. Beides lässt sich aber mit etwas Übung (bzw. Training) recht gut in den Griff bekommen.
Schwieriger, als die Füße wieder ans natürliche Barfußlaufen zu gewöhnen, ist es für die meisten, im eigenen Kopf barfüßige Verhältnisse zu schaffen!
Dazu passt z. B. sehr schön, was Du selbst beschreibst :
Meine Oma hat mir immer erzählt, daß sie von Mai bis September barfuß laufen mußte, aber sie hat das ohne die Romantik beschrieben, mit der hier gelegentlich eine "barfüßige Kindheit" geschildert wird. Ab ersten Mai waren behinderte Beweglichkeit, Schmerz, eingetretene Steine und Nägel, abgerissene Fußnägel und ständige kleine Verletzungen angesagt. Die Kinder haben das gemacht, weil die Eltern es wollten, die Schuhwerk für den Winter schonten. Wenn dieser Zwang nicht gewesen wäre, wäre damals sicher keiner (oder vielleicht nur ganz wenige Hartgesottene) barfußgelaufen. Wenn man diesen Zustand heute romantisiert, verwechselt man da nicht was??
Wir haben das schon ein paar Mal diskutiert, lies es hier z. B. einmal nach:
Wird mit Barfußlaufen Armut verbunden ?
Und hier kannst Du Dich davon überzeugen, dass eine Reihe von Menschen gerade mit dem Barfußlaufen in ihrer Kindheit viele positive Erinnerungen verbinden:
Barfuß - Pressespiegel : Erinnerungen an barfüßigere Zeiten
Wir besitzen jedenfalls heute das Privileg,durch unsere übrige Kleidung und unser Auftreten zu zeigen, dass wir uns für barfuß entschieden haben und gerade keinen Zwängen unterliegen (wollen).
Grübelnd Christine
In der Hoffnung, zur Aufhellung ein wenig beigetragen zu haben,
füßt Georg