Du schreibst, daß Du heute Abend nochmal kurz barfuss in den Schnee willst. Ich kann dich dabei gut verstehen, aber wäre es nicht mal interessant einen Tag nicht barfuss unterwegs zu sein? Geht doch auch.

Ich war die meisten Tage meines Lebens mit Schuhen unterwegs. Ich kenne das zu gut, als das es interessant sein könnte. Aber seit einigen Jahren reduziere ich das, und es geht mir kontinuierlich besser. Frau, Kinder, Chef sind in letzter Zeit viel zufriedener mit mir als je zuvor. Eine Sucht zerrüttet bekanntlich das soziale Umfeld, bei mir ist gottlob das Gegenteil der Fall. Gestern abend sagte meine Tochter zu mir: "ich bin froh, dass ich so einen interessanten Papa habe und keinen Allerweltstypen."

Und drei Jahre ohne einen einzigen Fehltag überzeugen auch den Personalchef (der ein Ruderkamerad von mir ist). Ungesund ist das Barfußgehen jedenfalls nicht, denn ich setze mir auch Grenzen. Jetzt bei -15 Grad laufe ich, wie gesagt, mit Stiefeln und Wollsocken durch die Gegend, auch wenn ich mich dabei etwas gehbehindert fühle. Aber die ein oder andere Minute barfuß im Pulverschnee macht mir mehr Spass!

Mit oder ohne Schuhe zu gehen sind zwei Alternativen, ich wähle je nach Situation die eine oder andere, aber immer die, die besser für mich ist. So einfach ist das Leben, wenn man nicht dauernd nachgrübelt, was andere denken könnten!

Serfuß, Lorenz

Gesundes Leben auf freiem Fuß