Barfüßiger Exot mitten im Hochsommer (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Bernd!
Wenn man einen Tag in Karlsruhe barfuß unterwegs ist, kommt man am Ende wirklich selbst ins Grübeln, ob man wegen seine "abnormalen Neigung" nicht vielleicht doch mal einen Psychiater aufsuchen sollte!
So geht es wohl nicht nur in Karlsruhe etlichen "potentiellen Barfüßern", die sich einfach nicht trauen, weil sie niemanden kennen, der ganzjährig unbeschwert barfuß liefe. So habe auch ich nur ganz heimlich davon geträumt, bevor ich das Forum kennenlernte und auf diese Weise erfuhr, daß sich doch eine erkleckliche Anzahl Menschen fürs ganzjährige Barfußgehen interessiert und es auch praktiziert. Ich habe danach ganz klein angefangen: die ersten vereinzelten Meetings mit erfahrenen Barfüßern, dann die ersten Aktionen allein und in Eigenregie, bis diese nach und nach so alltäglich und selbstverständlich wurden, daß ich heute fast gar nicht mehr darüber berichte (dabei passiert ja auch gottlobs allermeist nichts Besonderes, das einer Ewähnung wert wäre), später dann ein paar "größere" Barfußtreffen, bei denen ich einen Teil der regelmäßig Schreibenden "leibhaftig" kennenlernen durfte, und erst seit diesem sommer kenne ich ein paar Barfüßer aus meiner Umgebung (vor allem Eva H. und Franco), mit denen ich mich auch kurzfristig mal verabreden kann. Die "zufällige" Bekanntschaft eines Barfüßers oder einer Barfüßerin habe ich hingegen bis heute nicht gemacht.
Aber wer am 8.Dezember den Mut hat, hier her zu kommen und zusammen mit Gleichgesinnten (wie ich gehört habe, sollen es bis jetzt mindestens 11 Interessierte sein)barfuß über den Weihnachtsmarkt zu wandeln, der wird sich selbst davon überzeugen können. Danach werden wir zwei Alternativen haben. Entweder wir schreiben zusammen ein dickes Buch über die schrägen Mitmenschen und deren Meinungen, oder wir wandeln einträchtig, in der festen Überzeugung, dort bestens untergebracht zu sein, in die Psychiatrie des städtischen Klinikums!
Wer weiß - möglicherweise kommen wir garnicht dazu, dies freiwillig zu tun...
Na na, jetzt sieh mal nicht so schwarz. Freu Dich doch lieber auf das Treffen! Ich bín ganz klar für die erste von Deinen beiden Alternativen. Es macht bestimmt jede Menge Spaß, wenn elf oder vielleicht sogar noch mehr Barfüßer zusammen im Dezember über den Weihnachtsmarkt wandeln und ihn buchstäblich "unsicher machen"! Da wohl noch niemand von uns so etwas erlebt oder gesehen hat, wäre das für jeden, der aktiv mitmacht oder es als Unbeteiligter sieht, ein ganz neuer und wahrscheinlich unvergeßlicher Eindruck! Außerdem haben wir ja auch noch eine Wanderung im Schwarzwald geplant, die sicherlich auch sehr schön werden wird ("Notschuhe" sind selbstverständlich erlaubt).
Barfuß ist eben doch nicht modern, und im Moment sieht's ja leider doch mehr danach aus, dass doch eher Militärstiefel wieder mehr in Mode kommen! Und da laufen sie dann alle wieder mit Begeisterung mit!
Das macht mir ernstlich Sorgen. Manchmal denke ich wahrhaftig, daß ich nahezu als einziger noch für den Frieden bin, während fast alle anderen den Krieg wollen (eine bittere Anmerkung zu den aktuellen Ereignissen der Weltpolitik).
Aber wir sollten hier ja nicht über Politik philosophieren, denn die hat mit unserem Thema ja absolut nichts gemeinsam.
Da hast Du recht, also zurück zum Thema.
Hoffen wir mal, dass wir bis in zwei Monaten noch Lust zum Barfußlaufen auf dem Karlsruher Weihnachtsmarkt haben.
Aber sicher doch! Solange das Gegenteil nicht feststeht, bin ich optimistisch.
Zum Schluss noch eine Anekdote, die Ich gestern erlebte. Wir waren mit den Kindern in einem Maislabyrinth. Als ich durch war, wartete ich an einer Sitzbank auf die Kinder. Da kam eine andere Mutter mit ihern Kleinen. Der etwa 4-Jährige Sohn sagte ertaunt: "Guck mal, da sitzt einer nackt...!" Die Mutter kam schockiert angerast. Dann, nach eine Pause, fuhr der kleine fort: "um die Füße herum und so...!" Worauf die Mutter aufklärend (und völlig richtig!)bemerkte: "Ja, der hat die Schuhe wohl ausgezogen!"....
Diese Anekdote ist wirklich niedlich! Es gibt aber auch angenehme Eindrükke. Gestern war ich mit Franco auf einer Goa- Party in Essen. Es gab zwar ein paar sonderbare Bemerkungen sowie die immergleichen bekannten Fragen, aber auch folgende Begebenheit: Eine sehr schöne, wenngleich leider selbst nicht barfüßige Frau kam auf mich zu, sagtze: "Hey, Du bist ja barfuß! Finde ich echt stark!", gab mir einen Kuß auf die Wange und malte mir einen roten Kreis auf die Stirn. Insgesamt habe ich persönlich ohnehin eher den Eindruck, daß die verwunderten bis bewundernden Bemerkungen (die meisten Menschen sagen freilich gar nichts) die wirklich dummen Sprüche überwiegen.
Aufmunternde Barfuußgrüße,
Markus U.