Sehr interessant (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo,
wieviele Postings wird es hierauf geben?
Wenige, nicht weil es keinen interessiert. Nein, weil es ein langes und recht ausführliches Posting ist. Mir hat es gefallen.
Zeigt es doch, das bei den heutigen "Kids" vielleicht nicht doch Hopfen und Malz verloren sind. Deren Kommentare als "Meistens-Barfüßer" (überhaupt allen geschieht es so), kennt man doch. Überwiegend dumme oder unbedarfte Kommentare. "Coole" Sprüche.
Seit dem 11.September (Terror auf das WTC in New York) denke ich anders. Eigentlich überlege ich schon lange über das, was wir treiben, was wir uns mit der Welt und der übrigen Gesellschaft erlauben. Was besonders der Ami am restlichen Erdenball treibt. Muß es ständig ein immer "weiter, höher, besser, größer, toller" sein? Muß den immer "Äktschen" sein? Die Jugendlichen heute gieren ja nur noch nach so etwas. Sie sind nur noch damit zu begeistern, für etwas zu gewinnen. Können Sie etwas dafür? Eigentlich nicht. Die Erziehenden tragen den Hauptteil. Und den Rest, der Staat, respektive die Industrie! Sie trichtert uns ein, was zu geschehen hat. Und als deutsche Herdentiere machen natürlich alle mit. Schlagen welche dagegen, z.B. Barfüßer, weil sie sich nicht der topaktuellen Schuhmode (Plateau, Dokers, Turnschuhen) ganzjährig bis zum nächsten Modefimmel anschließen, ist man verrückt, seltsam, eigenbrödlerisch.
Kann ich nicht in Ruhe bleiben, meinen Stil geniesen? Muß ich alles "thats great, wonderfull, lovely" machen? Muß es ein action-weekend für kids sein?
Lieber Projektleiter,
Sie haben bewiesen, das es wohl doch noch anders geht. Ihre Region gehört doch zu den dichter besiedelten (oder liege ich falsch?). Der Gruppenzwang, der Konsumzwang zu Mode und (Un-)"Tugenden" der Jugendlichen wird hier sicher sehr groß sein. Besonders in den Wohnsilos der Großstädte vermute ich dies. Ich wohne hier eher sehr ländlich, ringsrum viel Wald und Flur (Fichtelgebirge). Hier gibt ist noch viel Landwirtschaft. Da zählt bei Jugendlichen vieles anders.
Und Barfuß ist zumindest im Sommer hie und da auf dem Bauernhof normal.
War nicht in vielen Medien nach dem Unglück in New York zu hören, ob man nicht darüber nachdenken soll, mehr über das "wie und warum" über den "Sinn unseres Seins"?
Es muß auch im kleinen, normalen gehen. Im einfachen!
Ein Schulausflug wie früher, Wandern, Spazieren. Nichts weiter. Einfach erleben, das so etwas normales inzwischen wieder viel aufregender sein kann (ich denke hier an Kinder, für die eine Kuh lila ist! Milka...) Irgendwie hat das was mit der guten, alten Zeit zu tun. Wandertag hieß das früher. Ich kenne es noch von meiner Grundschulzeit 1973-1978. Was war da für ein Geschrei, als der erste Ausflug mit Bus wer weiß wo hin ging. Wir freuten uns. Die meisten Eltern jammerten, was das kostet! Und heute?
Aber heute muß es schon toll, klasse sein. Ein Workshop, am besten z.B. die Kleinen mit der Motorsäge am Baumstamm herum schnitzen lassen. Ein Computerwochenende oder sonst was. Die Erziehungsberechtigten sind hier gewaltig gefordert. Und ich glaube, Sie haben mit Ihrem Projekt sicher fast alle Eltern der Teilnehmer auch etwas bewiesen. Das es barfuß geht, das es auch normal!, ohne Getöse (action) geht.
Weiterhin viel Erfolg bei weiteren Projekten,
mit der Gewissheit, den Jugendlichen endlich mal was anderes gezeigt zu haben,
Markus
(34 J. und solo, kein Erzieher, z.Z. recht nachdenklich)
mfg