Es war einmal : der SZ - Artikel (Hobby? Barfuß! 2)

Markus(31) @, Friday, 06.07.2001, 00:25 (vor 8481 Tagen) @ Georg

Bevor jedoch Prominente und Moderedakteure nackte Füße wieder als
fein ausriefen, genoss das Barfußlaufen einen eher zweifelhaften
Ruf. Zu lange hatten verlotterte Hippie ' s oder verbohrte
Studenten das Barfußlaufen zu einem ihrer letzten Tabubrüche
gemacht.

Danken wir also den Promis und den Moderedakteueren, die uns das barfusslaufen wieder ermöglichen!

Stand "Hippie ' s" wirklich so im SZ-Magazin? Ich dachte immer, die SZ hätte was gegen orthographische Peinlichkeiten...

Und die Argumentation mit den "Tabubrüchen" kann ich nicht ganz nachvollziehen: Hippies haben es diskreditiert, weil sie ein Tabu gebrochen haben. Vorher war es also zwar ein Tabu, aber immerhin nicht diskrediert?

Bleibt die Frage: Wo ist Barfußgehen heute wirklich angebracht?
Sagen wir so: nicht inmitten von Aktenordnern und Anzugträgern.
Nicht aus Sentimentalität oder Provokation. Nicht als Akt der
Befreiung - die Zeiten sind vorbei. Achten Sie lieber auf einen
Moment, der so romantisch ist wie Pretty Woman, so unbekümmert wie
das Lachen von Julia Roberts.

Inmitten von Aktenordnern ist es allerdings gefährlich. Wer mal auf die Dornen eines offenstehenden Ordners getreten ist, weiss, wovon ich rede. Ganz zu schweigen von der Gefahr, dass einem ein Ordner aus dem obersten Regal auf die Zehen fällt...

Auch gut zu wissen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen Akte der Befreiung angesagt waren. Ist Befreiung nicht mehr notwendig oder hat man sich mit Unfreiheit jetzt abzufinden?

Also warte ich auf den Moment mit Julia Roberts, der so unbekümmert ist wie ein Versicherungswerbespot, um sie dann mit dem jahrelang in den ekligen Schuhen angesammelten Fussgeruch zu vertreiben?

Sorry, aber dieser Artikel ist wirklich das allerletzte! Bei dieser pseudoliberalen Spießbürgerlichkeit krieg ich das Kotzen!

Markus


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